FGSV-Nr. FGSV B 36
Ort Halle
Datum 27.09.2023
Titel SuedLink – Eine nationale Lebensader
Autoren Michael Gutzeit
Kategorien Betonstraßen
Einleitung

Das Netzausbau-Projekt SuedLink zählt zu den größten Energieinfrastrukturvorhaben in Europa und ist von der EU bereits als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ eingestuft. Im Jahr 2050 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Damit vor allem Energie aus Windkraft von Norden nach Süden geleitet werden kann, entsteht mit SuedLink eine Gleichstrom-Erdkabelverbindung. Der SuedLink ist nur eines von mehreren Projekten des Netzausbaus zur Bewältigung der Energiewende und zur Stabilisierung der Stromnetze in Deutschland.

In diesem Beitrag wird auf die geplante Umsetzung des Projektes eingegangen. Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden erläutert und die wesentlichen Eckpunkte geschildert. Die Umsetzung erfolgt in Teilen in offener und geschlossener Bauweise, Sonderbauwerke wie die Nutzung eines Salzbergwerkes werden kurz dargestellt. Neben dem terminlichen wird auch der aktuelle Kostenrahmen genannt.

Aus baubetrieblicher Sicht werden einige Herausforderungen erläutert. Wesentlicher Bestandteil dieses Artikels ist die Darstellung von Schnittstellen, die in einem Projekt dieser Größenordnung auftreten. Zusätzlich werden Herausforderungen aus den Bereichen Terminplanung und Kostenmanagement behandelt. Außerdem werden weitere Themen wie die Logistik des Grabentiefbaus erläutert.

Der Beitrag gibt einen kleinen Einblick in die Komplexität eines eigentlich recht einfachen Bauwerks. Aber ein Graben von ca. 700 km Länge mit einer Vielzahl von Schnittstellen zu unterschiedlichsten Stakeholdern ist und bleibt eine baubetriebliche Herausforderung.

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1 Einleitung

Die Energiewende ist eine volkswirtschaftliche Herausforderung für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Die dafür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen treffen auf ein breites und geteiltes Echo in der Öffentlichkeit. Eine transparente Darstellung und öffentliche Diskussion sind daher notwendig. Mit diesem Beitrag soll dem Fachpublikum ein Einblick in den aktuellen Stand und die Herausforderungen gegeben werden.

In diesem Beitrag wird ein Überblick über das Projekt SuedLink gegeben. Es werden technische und logistische Herausforderungen beschrieben und einige Maßnahmen erläutert, die im SuedLink Projekt seitens des Bauherrn getroffen werden, um das Projekt termin-, kosten- und qualitätsgerecht fertigzustellen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen im Vorfeld der Bauausführung, die erst nach der erfolgten Planfeststellung starten kann.

2 Die Energiewende für Deutschland

2.1 Die Energiewende und ihre Herausforderungen

Energiewende heißt: Weg von fossiler Energie, hin zu Erneuerbaren. Deutschland will unabhängig werden von fossilen Energieträgern. Dafür müssen die erneuerbaren Energien ausgebaut und der Netzausbau beschleunigt werden, damit der „grüne Strom“ auch dorthin gelangt, wo er gebraucht wird. Nicht zuletzt muss Energie eingespart werden. Hier ist jeder Bürger einzeln gefragt. Fest steht: Der Stromhunger steigt stetig!

Laut Netzentwicklungsplan (NEP) wird sich der Stromverbrauch bis 2045 schätzungsweise verdoppeln auf über 1.000 TWh1). Das bedeutet fünfmal mehr installierte Leistung aus Erneuerbaren. Um diese Mengen zu integrieren und den Netzbetrieb zu sichern, ist ein weiterer Netzausbau unabdingbar. Im NEP von 2023 wird erstmals ein Stromnetz beschrieben, das die Erreichung der Klimaneutralität ermöglicht.

Gleichzeitig ist es das politische Ziel, den Stromsektor bis 2045 vollständig zu dekarbonatisieren. Die meisten der für 2045 ermittelten Maßnahmen werden daher bereits 2037 benötigt.

Die Stromversorgung von morgen basiert nahezu ausschließlich auf erneuerbaren Energien. Fossile Energieträger sollen im klimaneutralen Energiesystem keine Rolle mehr spielen. Die Kernenergie gehört der Vergangenheit an. Der Ausbau der Erneuerbaren muss aber mit dem Netzausbau Hand in Hand gehen, damit die Transformation in dieser Größenordnung gelingt2). Ohne den Netzausbau kann die Energiewende nicht funktionieren.

1) NEP (2023); 1. Entwurf
2) Netzentwicklungsplan Strom, Version 2023, 1. Entwurf

In der Konsequenz muss die Infrastruktur der Stromversorgung in den kommenden Jahrzehnten modernisiert und ausgebaut werden. Zum Erreichen der Klimaneutralität müssen einige tausend Kilometer Freileitungen und Erdkabel nicht nur verstärkt und optimiert, sondern auch neu gebaut werden. Dies ist vor allem nötig, um die ungleichen Erzeugungsmengen besser zu verteilen. Strom aus dem windreichen Norden muss den Weg in den energiehungrigen Süden finden. Außerdem soll der Strom ins europäische Netz eingebunden werden. Dies soll mit moderner und leistungsstarker Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) geschehen. Wind- und Solarenergie, die dezentral produziert und sehr schwankend eingespeist werden, können so besser in das Stromnetz integriert werden. Ein dezentraler Ausbau der erneuerbaren Energien ist in allen Bundesländern unverzichtbar, kann aber die länderübergreifenden „Stromautobahnen“ nicht ersetzen. Dieses Höchstspannungsnetz ist vor allem für den Stromtransport über große Entfernungen geeignet. Der Bau von HGÜs, vor allem die 525-kV-Erdkabeltechnologie, ist wegweisend, verzeichnen sie doch bis zu 50 % geringere Übertragungsverluste und können aktiv zur Steuerung von Leistungsflüssen eingesetzt werden3).

Bei der Umsetzung der Energiewende kommt den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) 50hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW eine besondere Verantwortung zu. Sie sind verpflichtet, „…ein sicheres, zuverlässiges und leistungsfähiges Energieversorgungsnetz diskriminierungsfrei zu betreiben, zu warten und bedarfsgerecht zu optimieren, zu verstärken und auszubauen, soweit es wirtschaftlich zumutbar ist“4). Die Stromkreislänge der Übertragungsnetze beträgt rund 37.000 Kilometer. Die ÜNB sind verantwortlich, dass die Stromversorgung in ihren Regelzonen gesichert ist. Als regulierte Unternehmen müssen sie sich dabei nach den Rahmenvorgaben der Bundesnetzagentur (BNetzA) richten.

Die Notwendigkeit von SuedLink für die Umsetzung der Energiewende wurde vom Gesetzgeber wiederholt bestätigt.

2.2 Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Planung des künftigen Höchstspannungsnetzes läuft in mehreren Verfahrensschritten ab. Alle zwei Jahre legen die vier Übertragungsnetzbetreiber einen Netzentwicklungsplan vor. Dessen Maßnahmen werden von der Bundesnetzagentur geprüft und gegebenenfalls bestätigt. Die bestätigten Maßnahmen werden mindestens alle vier Jahre, bei Bedarf auch früher, mit Zustimmung des Bundestages in den Anhang des Bundesbedarfsplangesetzes (BBPlG) übernommen. Damit stehen Anfangs- und Endpunkte der Höchstspannungsleitungen und der Bedarf fest.

Anschließend werden die Vorhaben unter Beteiligung der Öffentlichkeit konkretisiert. Mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) wurde 2011 für länder- oder grenzüberschreitende Vorhaben die Bundesfachplanung eingeführt. Am Ende der Bundesfachplanung (§12 NABEG) steht ein Trassenkorridor von 500 m - 1.000 m Breite fest. Zuständig für die Bundesfachplanung ist die Bundesnetzagentur. Auf dieser verbindlichen Grundlage folgt die Phase der Planfeststellung (§ 19 - § 21 NABEG). Im Planfeststellungsverfahren werden unter Beteiligung der Öffentlichkeit und der betroffenen Behörden der konkrete Verlauf der Leitung und die konkrete technische Ausführung festgelegt. Nach Erteilung des Planfeststellungsbeschlusses (§ 24 NABEG) kann die Bauausführung starten.

2.3 Aktuelle Maßnahmen zur Beschleunigung

Das Ziel: Bereits 2030 sollen mindestens 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen5). Um das zu erreichen, werden die erneuerbaren Energien bei vielen Entscheidungen bevorzugt, zum Beispiel mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023, das am 1. Januar 2023 in Kraft trat. Damit soll der Ausbau beschleunigt werden, damit die Energiewende weiter an Fahrt gewinnt. Daraus folgt ein gesetzlicher Vorrang für erneuerbare Energien. Die zügige Durchführung der Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Realisierung und des Betriebs werden von der Regierung gefördert6).

3) bmwk (2023)
4) §11 Energiewirtschaftsgesetz
5) BMWK (2023)

6) Bundesregierung (2023)

Die Bundesnetzagentur entwickelt mit dem Netzentwicklungsplan 2023 erstmalig sogenannte Präferenzräume für HGÜ-Vorhaben ohne Bündelungsoption. Diese Präferenzräume ersetzen die Trassenkorridorermittlung im Rahmen einer Bundesfachplanung.

2.4 Welche Maßnahmen werden zukünftig noch erwartet?

Im März 2023 hat der Bundesrat Regelungen zur Umsetzung der sogenannten EU-Notfallverordnung beschlossen7). Damit können die Verfahren zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Stromnetze weiter beschleunigt werden. Genehmigungsverfahren sollen erleichtert werden. Ein Beispiel: In ausgewiesenen Netzgebieten, die bereits eine Strategische Umweltprüfung (SUP) durchlaufen haben, entfallen weitere Prüfungen zur Umweltverträglichkeit und zum Artenschutz: Eine Kartierung durch die Vorhabenträger entfällt. Bei Stromnetzen müssen Betreiber einen finanziellen Ausgleich in ein Artenhilfsprogramm leisten.

Energiewende braucht Infrastruktur. Der Netzausbau ist damit die zentrale Stellschraube für das Gelingen der Energiewende. SuedLink ist ein unverzichtbarer Bestandteil eines Energiewende-Stromnetzes und daher ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Für einen Erfolg müssen sich alle Akteure konstruktiv engagieren. Neben den zuständigen Unternehmen auch Politik, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürger.

3 Das Projekt SuedLink

3.1 SuedLink ist zentral für die Energiewende

Das Netzausbau-Projekt SuedLink zählt zu den größten Energieinfrastrukturvorhaben in Europa und ist von der EU bereits als „Projekt von gemeinsamem Interesse“ eingestuft. Im Jahr 2030 sollen mindestens 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Damit vor allem Energie aus Windkraft von Norden nach Süden geleitet werden kann, entsteht mit SuedLink eine Gleichstrom-Erdkabelverbindung. SuedLink verbindet künftig Wasserkraftwerke in Skandinavien, Windparks im Norden und Solarparks in Süddeutschland. Die rund 700 km lange Verbindung ermöglicht es, schwankende erneuerbare Energiequellen flexibel zu vernetzen, und sorgt so für eine stabile und sichere Stromversorgung. Zwei Vorhaben (Vorhaben 3 und Vorhaben 4) sollen per HGÜ vier Gigawatt Strom durch Deutschland transportieren. Sie werden als Erdkabel über einen Großteil der Strecke parallel verlegt (Stammstrecke). Im nördlichen Unterfranken bei Oerlenbach teilen sich die Vorhaben. Die beiden Kabelsysteme werden räumlich getrennt als einfache Strecke verlegt. Die Leistung entspricht etwa vier Atomkraftwerken und kann rund zehn Millionen Haushalte mit Strom versorgen. Die Windstromleitung SuedLink ist für die Energiewende und ihr Gelingen essenziell. Erneuerbare Energien werden Atom- und Kohlestrom immer weiter aus unseren Netzen verdrängen. SuedLink hilft, den lokal produzierten Ökostrom zu bündeln und flexibel in das Stromnetz zu integrieren. Das Vorhaben steht seit 2013 im Bundesbedarfsplan (BBPlG).

3.2 Wer baut SuedLink?

Realisiert wird SuedLink durch die beiden Übertragungsnetzbetreiber TenneT und TransnetBW als Vorhabenträger (VHT). TenneT ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig, TransnetBW verantwortet den südlichen Trassenabschnitt und den Konverter in Baden-Württemberg. Insgesamt ist SuedLink in 15 Planfeststellungsabschnitte unterteilt (Bild 1), für die jeweils ein Planfeststellungsantrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht wird. Darin beantragen die Vorhabenträger den genauen Leitungsverlauf innerhalb des Korridors, den die Bundesnetzagentur zum Ende der Bundesfachplanung 2021 festgelegt hat.

Bild 1: Schematischer Leitungsverlauf Projekt SuedLink

Dazu ist ein immenser Aufwand nötig. Die Strecke beträgt ca. 720 km und quert dabei auf dem Weg von Brunsbüttel nach Großgartach (BBPlG Vorhaben 3) und von Wilster nach Bergrheinfeld (BBPlG Vorhaben 4) etwa 15.000 Flurstücke. Es müssen die entsprechenden Genehmigungen eingeholt und die Grunddienstbarkeiten eingetragen werden, bevor der Bau starten kann. Neben der großen Anzahl von Grundstückseigentümern sind verschiedenste Medientrassen und Verkehrswege betroffen. Allein bei den Verkehrswegen sind mehr als 2.500 Kreuzungspunkte im Detail zu planen und zu realisieren. Durch das Gewicht des Kabels von rund 40 kg/lfm ist eine Unterteilung in Kabellängen von bis zu 2 Kilometern notwendig. Alle Kabelsegmente müssen qualitätsgesichert unter Reinraumbedingungen durch sog. Muffen miteinander verbunden werden.

3.3 Wie wird SuedLink gebaut?

Sofern die Bodenbeschaffenheit es zulässt und keine Hindernisse vorliegen, ist die Offene Kabelverlegung der Regelfall. Dabei werden die Erdkabel – nach Vorhaben getrennt – paarweise direkt in einen offenen Kabelgraben mindestens 1,30 m tief gelegt. Die Kabel innerhalb eines Grabens haben einen maximalen Abstand von 1,9 Metern.

Entlang der sogenannten Stammstrecke verlaufen beide Gräben mit einem Abstand von fünf bis acht Metern parallel zueinander. Nur an den nördlichen und südlichen Endpunkten der Verbindungen werden die zwei Kabelsysteme räumlich getrennt als einfache Strecke verlegt.

Während der Bauzeit wird neben den Kabelgräben Platz für Baufahrzeuge und Erdaushub benötigt. Dort werden die verschiedenen Bodenschichten getrennt voneinander gelagert, um sie nach der Verlegung wieder schichtweise rückverfüllen zu können. Auf der Stammstrecke betrifft das einen Streifen von etwa 40 bis 45 Meter Breite (auf der einfachen Strecke 30 bis 35 Meter). Später im Betrieb von SuedLink wird der Schutzstreifen nur noch 18 bis 22 Meter breit sein (einfache Strecke: acht bis zwölf Meter). Er kann bepflanzt und landwirtschaftlich genutzt werden. Nur tiefwurzelnde Gehölze und Bebauung sind nicht möglich. Die Rekultivierung startet nach der Bauphase.

Wo SuedLink sensible Bereiche (Gewässer oder Schutzgebiete) oder Verkehrsinfrastrukturen kreuzt, wenden TransnetBW und TenneT in der Regel geschlossene Bauweisen an. Eine Horizontalspülbohrung (Horizontal Directional Drilling, HDD) eignet sich grundsätzlich für Strecken von bis zu 1.000 Metern Länge. Darüber hinaus kommen der gesteuerte Rohrvortrieb (Pressung) oder kleine Bohrmaschinen (Microtunnel/E-Power-Pipe) zum Einsatz.

3.4 Die Sonderbauwerke

Auf der Gesamtlänge des SuedLink wird der Graben vorwiegend in oberflächennahen Bauweisen erstellt. Allerdings gibt es einige geografische Besonderheiten entlang der Strecke, die eine besondere Bauweise erfordern.

Bei Glückstadt in Schleswig-Holstein wird zur Unterquerung der Elbe ein fünf Kilometer langer Tunnel gebaut, der über zwei Schächte erreichbar ist. Der Tunnel hat einen Innendurchmesser von etwa vier Metern. Er unterquert die Elbe auf einer Länge von über 4 Kilometern.

In Baden-Württemberg werden die Kabel zwischen Bad Friedrichshall und Leingarten durch die Grubenbaue der Südwestdeutsche Salzwerke AG, größtenteils durch bestehende Stollen, verlegt. An der Ein- und Ausführung des Bergwerkes werden zu diesem Zweck neue Schächte errichtet. Durch die untertägige Verlegung auf einer Läge von ca. 16 km wird der Ballungsraum rund um Heilbronn umgangen und damit die Auswirkungen auf Menschen und Natur minimiert.

3.5 Vergleichbare Projekte

SuedLink gehört zu den Vorhaben von gemeinsamem Interesse (Projects of common interest, PCI) und damit zu den wichtigen grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekten, die die Energiesysteme der europäischen Länder miteinander verbinden. In der aktuell gültigen PCI-Liste vom April 2022 sind weitere Projekte mit Bezug zu Deutschland enthalten. Dazu gehören die Leitungen Osterath-Philippsburg (Ultranet) oder Wolmirstedt-Isar (SuedOstLink). SuedLink ist das zentrale Infrastrukturvorhaben der deutschen Energiewende.

3.6 Zeitrahmen

Suedlink schreitet mit großen Schritten Richtung Bau. Im südlichsten Abschnitt besteht seit Mai 2023 Baurecht. Die Bundesnetzagentur hat nach Prüfung der Unterlagen grünes Licht gegeben. Seit Anfang Juli 2023 wurde mit der Herstellung der Trasse unter Tage begonnen.

Alle anderen Abschnitte befinden sich im Planfeststellungsverfahren. Fast alle Planfeststellungsunterlagen sollen bis Ende 2023 bei der BNetzA eingereicht sein. Bereits 2022 startete die Kabelproduktion, die ersten Kabelzwischenlager wurden eingerichtet und die letzten Konverterverträge sind vergeben. Das erste Mal soll 2028 Strom durch SuedLink fließen.

3.7 Budgetrahmen

Die Erstellung des SuedLink ist mit einer großen Investition verbunden. Da keine bereits bestehende Infrastruktur in Form von Hochspannungsmasten genutzt werden kann, muss die Trasse vollständig neu erstellt werden. Synergieeffekte werden für Folgeprojekte erwartet, der SuedLink hingegen ist aktuell eines der Vorreiterprojekte im Erdkabelbau. Die Investitionskosten von SuedLink werden sich voraussichtlich auf ca. 10 Milliarden Euro belaufen. Diese werden über die kalkulatorische Nutzungsdauer von 40 Jahren abgeschrieben und fließen in die Netzentgelte ein.

4 Besondere baubetriebliche Herausforderungen

Ein Projekt dieser Art bringt einiges an Besonderheiten mit sich. Allein die Tatsache, dass das Projekt einmal von Nord nach Süd durch die bereits mehr oder weniger bebaute Bundesrepublik Deutschland geführt werden muss, zeigt das Konfliktpotenzial auf: bestehende Flächennutzung, Infrastruktur, Topografie, um nur einige zu nennen. Im Folgenden sollen einige der Herausforderungen näher beschrieben werden. Die Darstellung innerhalb dieses Beitrages ist dabei nur ein Ausschnitt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

4.1 Schnittstellen

Die Größe der geplanten Baumaßnahme sorgt für eine Vielzahl von Schnittstellen, die koordiniert und kontrolliert werden müssen. Die erste wesentliche Schnittstelle ist die Aufteilung des Projektes zwischen den beiden Vorhabenträgern TenneT und TransnetBW. Sollte in einem der beiden Zuständigkeitsbereiche eine Sektion nicht fristgerecht fertiggestellt werden, so ist eine Inbetriebnahme zum geplanten Zeitpunkt nicht möglich. Die Ausführungen im Folgenden beziehen sich auf den südlichen Teil des Projektes im Verantwortungsbereich des Vorhabenträgers TransnetBW.

Die Unterteilung richtet sich dabei nicht nur nach Örtlichkeiten, sondern auch nach unterschiedlichen Bauwerkstypen. Als wesentliche Unterscheidungsmerkmale seien hier die Bauwerke (Stationen, Konverter), das Kabel (Vorhaben 3 und Vorhaben 4) sowie der Grabentiefbau genannt. Der Grabentiefbau ist aufgrund seiner Ausdehnung zusätzlich in zehn Baulose unterteilt.

Für die Gesamtkoordination der Ressourcen müssen baubeginnsrelevante Informationen zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören die flurstücksscharfen Betretungsrechte, Freigaben der Kampfmittelräumer und Archäologen. Zusätzlich müssen weitere Informationen aus dem Naturschutz berücksichtigt werden: Wo sind die Bauzeiten z. B. durch die Brut- und Setzzeit eingeschränkt? Sind eventuell vorhandene schützenswerte Pflanzen und Tiere umgesiedelt?

Für die Abstimmung und Dokumentation der jeweiligen Einflussparameter muss in einer unterschiedlichen Granularität gearbeitet werden: Flurstückscharfe Informationen müssen exakt so dokumentiert werden, während weniger grenzscharfe Restriktionen anhand der Kilometrierung nachgehalten werden können. Erst wenn alle Schnittstellen für einen Bauabschnitt ein positives Signal zeigen, kann mit dem Bau begonnen werden. Daher muss eine Darstellung über alle Instanzen hinweg gefunden werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die Koordination als Bauherrenpflicht angesehen und damit als Vorleistung für den Tiefbau benötigt wird. Eine Möglichkeit dazu ist die Darstellung der Baufreiheit im Weg-Zeit-Diagramm, wie es im SuedLink gewählt wurde.

Durch die Kombination der räumlichen Trennung in zehn Bauabschnitte mit unterschiedlichen Tiefbauunternehmen und der parallelen Aufteilung der Trasse in zwei Bauvorhaben mit unterschiedlichen Kabelunternehmen kommt der Koordination des Kabelzuges eine besondere Bedeutung zu. Es muss sichergestellt sein, dass die beiden Kabelzugunternehmen nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort arbeiten, jedoch zeitlich nicht an die Fertigstellung durch ein Tiefbauunternehmen gebunden sind. Um diese Entkopplung zu erreichen, wurde bereits in einer sehr frühen Phase des Projektes entschieden, dass mit einem Leerrohrsystem gearbeitet wird. Hierdurch ist die Fertigstellung der Tiefbauleistung nicht auf die Kabellegung angewiesen. Umgekehrt können die Kabelunternehmen auch arbeiten, wenn es z. B. aufgrund von Witterungsverhältnissen nicht möglich ist, den Grabentiefbau auszuführen.

Die hier dargestellten Schnittstellen sind bei weitem nicht vollständig, sie sollen lediglich die Komplexität der Koordination in einem großen Infrastrukturprojekt zeigen.

4.2 Zeitkritische Themen

Die Inbetriebnahme von SuedLink ist für 2028 geplant. Da es sich hierbei um ein zentrales Projekt im Rahmen der Energiewende handelt, muss dieser Termin eingehalten werden. Andere Projekte aus dem Bereich der Energieerzeugung sind geplant und deren Fertigstellung ist eingetaktet. Die fristgerechte Fertigstellung des SuedLink ist damit das übergeordnete Ziel des Projektteams.

Im vorhergehenden Abschnitt wurde bereits beschrieben, dass das Bauvorhaben in verschiedene Baulose aufgeteilt wurde. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die schiere Menge an Personal, Gerät und Know-how nicht in einer einzigen Baufirma gebündelt vorhanden ist. Daher erfolgte sehr früh eine Unterteilung in Baulose, um so möglichst vielen Unternehmen die Chance zu geben, ihre Ressourcen in diesem Projekt einsetzen zu können.

Aufgrund des Umfangs der notwendigen Arbeiten ist eine europaweite Ausschreibung der Arbeiten notwendig. Da parallel jedoch erst die Planung erfolgen und die Planfeststellung erreicht werden muss, kann nicht auf die Fertigstellung der Ausschreibungsunterlagen inklusive Planung für eine Ausschreibung gewartet werden. Um trotzdem möglichst frühzeitig eine hinreichende Zahl an Firmen für das Projekt zu mobilisieren, wurde eine Ausschreibung der Tiefbauarbeiten als Rahmenverträge angestrebt. Die Präqualifizierung von passenden Unternehmen erfolgte damit zeitlich entkoppelt von der tatsächlichen Ausführungsplanung und erlaubt damit eine Beschleunigung des Prozesses. Auch vor dem Hintergrund mehrerer parallel laufender Netzausbauprojekte dient dies zur frühen Bindung von Ressourcen an das Projekt SuedLink. Die Vergabe der einzelnen Baulose erfolgt nach Erreichung der Planfeststellung und Fertigstellung der Ausschreibung durch zusätzliche Wettbewerbe zwischen den präqualifizierten Unternehmen.

Durch diese Maßnahme kann bereits das Verfahren der europaweiten Ausschreibung entkoppelt werden. Trotz der Bindung der Unternehmen ist die Durchführung der Arbeiten auf einen vergleichsweise kurzen Zeitraum konzentriert. Da dieses Projekt eine große Anzahl an HDDs beinhaltet, sind weitere Maßnahmen zur Entzerrung notwendig. Das wesentliche Problem hierbei ist die begrenzte Verfügbarkeit von Maschinen und Fachpersonal für die Herstellung solcher HDDs. Hier erlaubt § 44c EnWG unter bestimmten Voraussetzungen einen vorzeitigen Beginn der Bauarbeiten. In Abstimmung mit den Planungspartnern wurden daher Maßnahmen identifiziert, die sich für einen solchen vorgezogenen Beginn eignen. Durch den frühzeitigen Start dieser Arbeiten kann die Ressourcenknappheit entschärft werden.

Um das Projekt termingerecht fertigstellen zu können, muss der kritische Pfad eng überwacht werden. Da zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Beitrages noch keine Angebote von Tiefbauunternehmen vorlagen, ist auch der schlussendliche kritische Pfad der Bauausführung noch nicht final absehbar. Bereits jetzt lässt sich aber sagen, dass insbesondere die Herstellung der Verbindungen der einzelnen Kabelstücke durch die Muffen besondere Aufmerksamkeit der Bauleitung auf sich ziehen wird. Die Herstellung dieser Verbindungen unter Reinraumbedingungen muss frühestmöglich starten, da die Monteure für solche Muffen als ausgewiesene Spezialkräfte nur in begrenztem Umfang zur Verfügung stehen.

4.3 Kostenkritische Themen

Die Finanzierung von SuedLink wird über die Vorhabenträger abgewickelt. Da das Projekt ein immenses Investitionsvolumen hat, ist die Planung des Mittelbedarfs für die Übertragungsnetzbetreiber von besonderer Bedeutung. Während als Pauschalen vergebene Verträge mit ihren festgelegten Zahlungsplänen hierbei einfach zu integrieren sind, ist die monetäre Prognose von Einheitspreisverträgen nur bedingt möglich.

Typische Einheitspreisverträge sind die Tiefbauleistungen. Schlussendlich kann erst eine Abrechnung erfolgen, nachdem die Arbeiten ausgeführt sind. Trotz intensiver Vorerkundung kann es hier zu unerwarteten Bodenverhältnissen kommen. Um bereits in einer frühen Phase ohne das Vorliegen von konkreten Angeboten von Tiefbauunternehmen eine valide Mittelabflussplanung erstellen zu können, braucht der Vorhabenträger eine Annahme über die Preise, Bauweisen und deren zeitlichen Ablauf.

Alle im Folgenden genannten Methoden eignen sich, eine Prognose zu erstellen. Da zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose allerdings noch nicht alle relevanten Informationen vorliegen, sind Abweichungen gegenüber dem späteren tatsächlichen Ergebnis zu erwarten. Wesentlich ist daher die Dokumentation der Annahmen und deren Anpassung im Zeitverlauf. Durch diese Maßnahme lässt sich für folgende Projekte eine gegebenenfalls optimierte Prognose erstellen.

Im vorliegenden Fall wurde als Basis eine detaillierte Tiefbaukalkulation gewählt. Detailliert meint die Kalkulation aller notwendigen Teilleistungen, hinunter bis zur einzelnen Geräteeinsatzstunde sowie detaillierte Materialverbräuche. Dies scheint im ersten Schritt eine Genauigkeit zu suggerieren, die zu diesem Zeitpunkt mit dem vorhandenen Wissen nicht möglich ist. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die fehlenden Informationen aber durch Annahmen ersetzt werden, lässt sich auf einer solch detaillierten Kalkulation eine Auswertung möglicher Kostentreiber erstellen. In diesem Fall machen die zehn größten Kostenelemente bereits 81,1 % der Kosten aus (Bild 2)8).

Bild 2: Analyse der wesentlichen Kostentreiber im Kabeltiefbau

8) Zwischenstand auf Basis des Standes per 26. April 2023

Ein weiterer Aspekt, der auf Basis einer solch detaillierten Kostenermittlung betrachtet werden kann, ist die Preisentwicklung über die geplante Projektlaufzeit. Als Grundlage der Kalkulation werden in der Regel aktuelle Preise verwendet. Die äußeren Umstände wie die Pandemie mit den teilweise extremen Preissprüngen für Materialien aufgrund der gestörten Lieferketten machen deutlich, dass man sich im Vorfeld eines Projektes über die Preisentwicklung Gedanken machen muss. Natürlich lassen sich solche Extremereignisse weder vorhersagen noch sinnvoll in eine Kalkulation integrieren. Wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements ist es jedoch, sich seiner größten Positionen bewusst zu sein, um im Fall der Fälle schnell reagieren zu können.

Für die Abschätzung der Projektkosten zum Ende des Projektes ist es ebenso notwendig, die voraussichtlichen Kostensteigerungen im Kostenrahmen zu integrieren. Auch hier gilt, dass keine exakte Vorhersage möglich ist. Basierend auf Erfahrungswerten kann jedoch eine Analyse möglicher Kostensteigerungen in die Zukunft erfolgen.

Beispiel: Die durchschnittliche Tarifsteigerung im Bauwesen kann unter Zuhilfenahme des Tarifindexes abgeschätzt werden. Zwischen 2016 und 2022 betrug die Steigerung insgesamt 17,9 %, was bei sechs Perioden einer durchschnittlichen Steigerung von ca. 3 % p. a. entspricht. Destatis (2023)

Die Mittelplanung muss nun noch mit der zeitlichen Planung des Bauablaufes synchronisiert werden. Erst hierdurch ist es möglich, die Tiefbaukosten in Jahresbudgets zu fassen und als Benchmarks für die Zukunft zu verwenden. Wesentlich bei der Verbindung von Terminplan und Kalkulation ist, dass die Annahmen der beiden Fachdisziplinen gleich sind und auf den gleichen Planungsprämissen basieren. Zusätzlich muss es eine Kommunikationsebene zwischen den beiden Systemen geben, die eineindeutig zugewiesen werden kann. Erst dadurch lassen sich die Kosten valide über die Zeit verteilen.

4.4 Sonstige Herausforderungen

Neben den bisher genannten Herausforderungen im Bereich der Termine und der Kosten gibt es selbstverständlich viele weitere Herausforderungen, die in einem solchen Projekt bewältigt werden müssen. Nicht alle lassen sich im Detail hier darstellen. Daher sei an dieser Stelle explizit darauf verwiesen, dass auch die Einhaltung der Qualität eine immense Herausforderung ist, da bereits der kleinste Fehler in einem Teilbereich zum Versagen des Gesamtsystems führen könnte. Die Konzentration auf baubetriebliche Themen lässt hier keine vertiefte Betrachtung dieses Aspektes zu. Stattdessen werden noch exemplarisch, aber nicht abschließend die Themen der Informationsverwaltung und der Baulogistik angeschnitten.

Aufgrund der schieren Masse an Informationen – die erhoben, verarbeitet und berücksichtigt werden müssen – ergeben sich Herausforderungen für alle Projektbeteiligten. Nur beispielhaft seien hier einige Einflüsse aus der Planungsphase genannt. Die o. g. Anzahl an Flurstücken stellt allein eine Herausforderung dar. Diese muss nun mit den notwendigen Bodenerkundungen (alle 200 m der Vorzugstrasse) koordiniert und die jeweilige Bauweise (z. B. offener Graben, Pressung, Mikrotunnel, HDD) im Detail geplant werden. Natürlich müssen weitere Parameter wie der Umweltschutz (u. a. Artenschutz, FFH-Gebiete, Brut- und Setzzeiten), die Archäologie und die Untersuchung auf Kampfmittel in die Planung einfließen. Hier ergibt sich die Notwendigkeit einer koordinierten Abstimmung verschiedenster Fachplaner und Stakeholder. Dazu ist die Schaffung einer definierten Informationsverarbeitung von besonderer Bedeutung. Allen Beteiligten muss klar sein, wo die richtigen Informationen zu finden und die aktuellen Erkenntnisse zu dokumentieren sind.

Die Produktion des Kabels und der Tiefbau für die Strecke sind entkoppelt. Das bedeutet, dass die Produktion bereits vor dem eigentlichen Baubeginn gestartet ist und nun die ersten Kabelsegmente bereits fertig sind und auf ihren Einbau warten. Die Lagerung kann nicht im Produktionsstandort erfolgen. Stattdessen sind entlang der Trasse Logistik- und Lagerflächen angemietet worden, um die Produktion zu puffern.

Die Baulogistik ist für die Umsetzung des Projektes von entscheidender Bedeutung. Allein die Aufgabe, die benötigten Kabelabschnitte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort zu bringen, ist bereits eine immense Aufgabe. Jeder Transport ist ein Schwertransport mit einem Gewicht von ca. 100 Tonnen. Neben den notwendigen Genehmigungen für die Transporte muss auch die Wegstrecke zu den jeweiligen Abspulstandorten so erschlossen werden, dass die Tieflader die Orte ohne Probleme erreichen können. Dies setzt einen entsprechend ausgelegten Straßenkörper voraus, der nach dem Einbringen des Kabels wieder zurückgebaut werden muss.

In Teilen des Projektes sind die technischen Eigenschaften des anstehenden Erdreichs nicht ausreichend, um die im Betrieb des Kabels entstehende Wärme ableiten zu können. In diesen Bereichen muss das vorhandene Erdreich durch ein technisches Material ersetzt werden. Logistisch bedeutet dies, dass das anstehende Material entfernt und fachgerecht entsorgt werden muss, während das neue Material termingerecht auf die Baustelle gebracht werden muss. Um hier die Beeinträchtigung durch die vielfältigen Transporte möglichst gering zu halten, sind eine Testung des anstehenden Materials und eine eventuelle Verwendung unbedingt zu prüfen. Der Einsatz des technischen Bettungsmaterials ist so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu gehört auch die Betrachtung, ob das anstehende Material durch Bodenverbesserungen doch in ein verwendbares Material überführt werden kann.

4.5 Resümee

Aus baubetrieblicher Sicht ist das Projekt SuedLink überaus spannend und herausfordernd. Allein aufgrund der schieren Größe ergibt sich ein immenser Koordinationsaufwand. Für eine fristgerechte Fertigstellung des Projektes sind viele Schnittstellen zu harmonisieren. Da für die Energiewende noch weitere Projekte im Bereich der Höchstspannungsgleichstromübertragung realisiert werden müssen, können die Erfahrungen des Projektes SuedLink auch in weiteren Projekten verwendet werden.

5 Zusammenfassung

Das Projekt SuedLink ist ein wichtiger Bestandteil der geplanten Energiewende in Deutschland. Der Ausgleich zwischen Produktion und Verbrauch bedarf der Ertüchtigung des bestehenden Netzes. SuedLink ist dabei eines der ersten großen Projekte und damit von enormer Bedeutung.

Die Umsetzung von SuedLink bedeutet eine große Verantwortung für die Übertragungsnetzbetreiber. Daher nimmt die TransnetBW ihre Rolle als Bauherr sehr ernst und betrachtet viele Sachverhalte im Detail, um die Umsetzung zu optimieren.

Trotz einer detaillierten Planung, regelmäßigen Monitorings und laufenden Controllings besteht die Gefahr, dass es zu Verzögerungen in der Umsetzung, Kostensteigerungen oder Qualitätsabweichungen kommt. Diese Risiken werden daher im laufenden Projekt eng kontrolliert und regelmäßig auf den Prüfstand gestellt. Die Logistikkonzepte werden laufend hinterfragt und permanent optimiert.

Die so entstehende Wissensbasis wird von der TransnetBW für die weiteren Energiewendeprojekte genutzt, um die Risiken in zukünftigen Projekten zu reduzieren und sicherzustellen, dass die notwendige Übertragungskapazität wie geplant zur Verfügung gestellt werden kann.

Literaturverzeichnis

  1. NABEG (2011): Netzausbaubeschleunigungsgesetz Übertragungsnetz vom 28. Juli 2011 (BGBl. I S. 1690), das zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 22. März 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 88) geändert worden ist; online verfügbar unter: www.gesetze-im-internet.de/nabeg
  2. EnWG (2005): Energiewirtschaftsgesetz vom 7. Juli 2005 (BGBl. I S. 1970; 3621), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 22. Mai 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 133) geändert worden ist; online verfügbar unter: www.gesetze-im-internet.de/enwg_2005
  3. NEP (2023): Netzentwicklungsplan Strom 2037 / 2045 (2023), zweiter Entwurf; online verfügbar unter: www.netzentwicklungsplan.de/nep-aktuell/Netzentwicklungsplan-20372045-2023
  4. BBPIG (2013): Bundesbedarfsplangesetz vom 23. Juli 2013 (BGBl. I S. 2543; 2014 I, S. 148, 271), das zuletzt durch Artikel 12 des Gesetzes vom 26. Juli 2016 (BGBl. I S. 1786) geändert worden ist; online verfügbar unter: www.netzbausbau.de/Wissen/gesetzeVerstehen/BBPlG/de.html