Seit über 175 Jahren werden Luftreifen an Fahrzeugen eingesetzt, die ein messbar komfortableres und effizienteres Reisen ermöglichen. Gerade bei Nutzfahrzeugen, welche naturgemäß oft mit einer vergleichsweise hohen Radlast fahren und eine Vielzahl an Reifen nutzen, spielt der Rollwiderstand eine große Rolle bei der Energieeffizienz. Die einseitige Optimierung von Reifeneigenschaften ist jedoch nicht beliebig weit möglich, ohne andere wichtige Eigenschaften, wie z. B. die Griffigkeit auf Nässe, negativ zu beeinträchtigen. Genau wie die Griffigkeit oder das Abrollgeräusch ist auch der Rollwiderstand eine Funktion der jeweiligen Paarung – also ein Reifengummi auf einer bestimmten Fahrbahnoberfläche – und es findet eine Wechselwirkung statt. Da Reifen- und Fahrzeughersteller jedoch üblicherweise wenig Einfluss auf die vorliegende Fahrbahnoberfläche einer befahrenen Strecke haben, hat die Gestaltung der Fahrbahnoberfläche erhebliche volkswirtschaftliche und umwelttechnische Auswirkungen für die Gesellschaft.

Im Rahmen dieses Vortrags soll die Eigenschaft Rollwiderstand als ein zentraler Bestandteil des Fahrwiderstands näher betrachtet werden. Neben der energetischen Betrachtung und den wesentlichen Einflussfaktoren soll auch ein Versuchsaufbau zum Messen von Rollwiderstandskräften auf realen Fahrbahnen vorgestellt werden, welcher am Institut für Kraftfahrwesen ika der RWTH Aachen University aufgebaut wurde. In diesem Zuge werden Messmethoden und auftretende Herausforderungen bei der Durchführung von Fahrbahnmessungen erläutert, sowie exemplarische Ergebnisse von vorangegangenen Messkampagnen an Lkw-Reifen gezeigt und diskutiert.

Die Kurzfassung zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar.