Die Zukunft kommt und wir Menschen haben die Möglichkeit, sie zu gestalten. Bei der Gestaltung sind Entscheidungen erforderlich, die auf der Grundlage von Zielvorstellungen getroffen werden. Hier können und sollten ethische Fragen unser Handeln bestimmen. Der Autor stellt dabei die Verminderung von menschlichem Leid in den Vordergrund. Das bedingt Handeln, um Ungerechtigkeiten zu reduzieren, Ausgleich friedlich statt in Kriegen zu schaffen. Strategien dazu sind, global und langfristig zu denken, aber hier und jetzt zu handeln, Beispiele zu geben, Wissen zu teilen, Gier und Macht loszulassen, in bottom-up statt in top-down-Prozessen zu arbeiten, also Demokratie und Gemeinschaft zu leben.
Global und lokal ist mindestens Ausgleich zu schaffen hinsichtlich:
- Ernährung, Trinkwasser und Gesundheit,
- Schutz vor Naturgefahren: Überschwemmungen, alpinen Risiken,
- Wohlstandsverteilung mit den Begleiterscheinungen von Landflucht und Megacities.
Die Bewältigung des Ausgleichs ist zunächst eine komplexe politische und gesellschaftliche Aufgabe. In der Umsetzung werden aber Ingenieure benötigt und es sind an vielen Stellen geotechnische Herausforderungen zu meistern. Gleichzeitig sind wir Ingenieure Teil der Gesellschaft und aufgefordert, uns einzubringen und Beispiel zu geben.
Der Wohlstand hängt eng mit dem Ressourcen- und Energieverbrauch der Regionen und Gesellschaften zusammen. Die bisherigen Verfahren, vor allem auch elektrische Energie zur Verfügung zu stellen, verbrauchen in geologischen Zeiträumen entstandene Reserven an chemisch umgewandelter Sonnenenergie. Sie emittieren CO2, was zu globalen Klimaveränderungen führt und die Luftqualität vermindert. Außerdem werden diese Ressourcen damit zukünftigen Generationen verwehrt. Das Global Warming schafft für viele Millionen Küstenbewohner lebensbedrohliche Flutsituationen. Atomare Energie stellt aufgrund ihrer Gefahren und Entsorgungsprobleme keine nachhaltige Alternative dar.
Die Sonne liefert dagegen genügend Energie innerhalb einer Stunde empfängt die Erde von ihr den aktuellen Jahresenergiebedarf der Menschheit Steigerungen wären kein Problem. Sie facht auch den Wind an, lässt Wasser im Kreislauf fließen, schafft Wellen und lässt Biomasse entstehen. Ein Problem ist nur die Volatilität mit Tag und Nacht, Sommer und Winter, Starkwind und Flaute. Es ist technisch möglich und ein Gebot der nahen Zukunft, die Energieversorgung vollständig nachhaltig auf Sonne, Geothermie und Gezeiten auszurichten. Ethisch ist es zwingend geboten. Die Volatilität erfordert dabei Speicherung von Energie in großem Umfang.
Es werden verschiedene Speicheroptionen vorgestellt, von denen mehrere sehr umfangreiche und herausfordernde geotechnische Aufgaben enthalten. |