FGSV-Nr. FGSV 001/28
Ort Dortmund
Datum 05.10.2022
Titel Grinding – Eine Technologie zur Oberflächengestaltung
Autoren Dipl.-Ing. Tim Alte-Teigeler, Dipl.-Ing. Richard Rau
Kategorien Kongress
Einleitung

Eine der wichtigsten Eigenschaften von Straßenbelägen aus Sicht der Nutzer ist die Oberflächentextur. Sie beeinflusst unter anderem Griffigkeit, Geräuschemissionen, Fahrkomfort, Rollwiderstand und damit Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß. Je nach Art der Verkehrsfläche, egal ob aus Beton oder Asphalt, gibt es unterschiedliche Schwerpunkte, z. B. Lärmemission bei Autobahnen, dauerhafte Griffigkeit bei Industriebelägen oder Aufhellung bei Asphaltbelägen. Die Textur sollte für diese Anforderungen optimiert werden. Daher ist es wichtig, die Oberfläche von einem ganzheitlichen Standpunkt aus auf innovative Weise zu betrachten. In der Vergangenheit war es üblich, unabhängig von der Nutzung der Verkehrsfläche Standardtexturen anzuwenden. Mit den heutigen Erkenntnissen ist es jedoch möglich, Texturen optimiert auf die jeweiligen Anforderungen zu gestalten. Das erhöht die Nachhaltigkeit von Straßenbelägen, indem man sich auf eine längere Nutzungsdauer konzentriert, die Auswirkungen auf Umweltfragen wie Treibhausgas- oder Lärmemissionen verbessert oder eine Oberfläche erneuert, anstatt den gesamten Belag zu ersetzen.

Zur Oberflächentexturierung kam in den vergangenen Jahren immer häufiger das Grinding zum Einsatz. Hiermit kann eine optimierte Oberflächentextur schnell und kostengünstig hergestellt werden, ohne großen baulichen Aufwand und mit nur geringen Behinderungen für den Verkehr. Sowohl auf Beton als auch auf Asphalt bei der Sanierung oder auch beim Neubau von Fahrbahnen kann dieses Verfahren eingesetzt werden. Weiterhin kann man über die entsprechende Gestaltung der Grindingwelle in Abhängigkeit der Materialeigenschaften der Fahrbahn das Texturbild zielgerichtet auf die speziellen Anforderungen anpassen. Grundvoraussetzung ist jedoch, dass die mit der Nutzung der Verkehrsfläche verbundenen Leistungsanforderungen berücksichtigt werden und die Zusammenhänge zwischen Material sowie Art und Weise des Grindings und dem zu erwartenden Ergebnis der Oberflächengestalt bekannt sind. Nur so kann das Grinding auf die Anforderungen hin optimiert werden.

Eine wichtige Unterscheidung hierbei sind die zwei Arten von Grinding – für Ebenheit (Texturen mit Wellenlänge über 0,5 m, Gigatextur) oder für feine Texturierung (Texturen mit Wellenlänge bis 0,5 m, Mikro-/Makro-/Megatextur). Das Ebenheitsgrinding kann Unebenheiten bis zu 2 mm auf einer Strecke von 4 m reduzieren. Texturgrinding wird eingesetzt, um die Griffigkeit zu verbessern und die Lärmemissionen zu verringern. Bei neu gebauten Fahrbahnen aus Gussasphalt mit speziellen Zuschlagstoffen kann die Oberfläche durch Entfernen der dunklen Bitumenschicht aufgehellt werden.

PDF
Volltext

Die Kurzfassung dieses Vortrages ist als PDF verfügbar.