Einleitung |
Nach den „Empfehlungen für Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen an Straßen“ (EWS) bieten die Ergebnisse von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen Entscheidungshilfen an, ob eine Maßnahme und welche von mehreren möglichen Maßnahmen durchgeführt werden soll. Darüber hinaus soll die Auswahl von Maßnahmen objektiver dargestellt werden. Grundlage der Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sollten in der Regel Nutzen-Kosten-Vergleiche sein, damit der Begriff „Wirtschaftlichkeit“ sich nicht auf die „kostengünstig“ reduziert. Allerdings ist die Bewertung des Nutzens einer Maßnahme bzw. der Alternativen dazu durchaus komplex. Während die Feststellung der Dringlichkeit einer Maßnahme bzw. ein Variantenvergleich zur Erfüllung der gleichen Verkehrsaufgabe den Stand der Technik darstellt, ist die Bewertung des zu erwartenden Nutzens einer Maßnahme für die Allgemeinheit schwierig. Dies erfolgt in der Regel über eine volkswirtschaftliche Bewertung nach einheitlichen Grundsätzen. Um eine zielführendere technische Bewertung der strukturellen Substanz von Straßen zu ermöglichen, werden derzeit die „Richtlinien zur Bewertung der strukturellen Substanz des Oberbaus von Verkehrsflächen in Asphaltbauweise“ (RSO) entwickelt. Diese stellen die Grundlage einer monetären Bewertung der Straßenbefestigung dar, welche dann der Abschätzung des wirtschaftlichen Anlagenwerts von Streckenabschnitten einer Verkehrsverbindung oder von Straßennetzen zu einem definierten Bewertungszeitpunkt dient. Der Vortrag soll zunächst aufbauend auf der Systematik zur Bewertung der strukturellen Substanz die Grundlagen der monetären Bewertung basierend auf den RSO aufzeigen. Wesentlicher Aspekt hierbei ist die Ermittlung der technischen Restnutzungsdauer, für deren Abschätzung die Kenntnis des Schichtaufbaus, die Schichtart sowie die bisherige Verkehrsbelastung bzw. das Alter jeder Schicht von maßgebender Bedeutung sind. Darüber hinaus wird sich der Vortrag mit der Frage beschäftigen, wie bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Bauweisen künftig vermehrt die volkswirtschaftlichen Aspekte (Unfallkosten, Staukosten, Reisezeiten, etc.) berücksichtigt werden könnten. Anhand eines Beispiels soll aufgezeigt werden, in welcher Höhe entsprechende Kosten entstehen können, welche Daten primär herangezogen werden sollten und welche Daten aus anderen Arbeitskreisen zwingend erforderlich sind. |