Einleitung |
Vor ca. zehn Jahren starteten in Deutschland die Aktivitäten zur Reduzierung der Temperatur bei Herstellung und Einbau von Asphalt. Nachdem die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Arbeitsplatzbelastung beim Einbau von Heißasphalt zunächst durch Grenzwerte in der TRGS 900 vorgegeben wurden, definieren heute die Expositionsbeschreibungen der Berufsgenossenschaften den Stand der Technik. Seit Anfang 2008 ist der temperaturabgesenkte Gussasphalt zum Stand der Technik erklärt worden und kann damit nicht mehr ohne weiteres konventionell eingebaut werden, was sich letztendlich auch auf die Regelungen in den ZTV Asphalt-StB 07 ausgewirkt hat.
Auch in Walzasphalten werden Zusätze zur Veränderung der Mischgutviskosität zugegeben, wobei hier vermehrt die bessere Verdichtbarkeit und weniger die Temperaturabsenkung die Motivation für den Einsatz sind. Nachdem über mehrere Jahre Baumaßnahmen mit verschiedensten Zusätzen wissenschaftlich begleitet und beobachtet wurden, haben sich in Deutschland vier Stoffgruppen als grundsätzlich geeignete Zusätze etabliert, die in Form einer Erfahrungssammlung auf der Homepage der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) veröffentlicht wurden.
Die vier Stoffgruppen lassen sich chemisch folgendermaßen klassifizieren:
- Zeolithe (mineralische Zusatz, der die Bindemitteleigenschaften nicht beeinflusst),
- Fettsäureamide (organischer Zusatz, der die Bindemitteleigenschaften beeinflusst),
- F-T-Wachs (organischer Zusatz, der die Bindemitteleigenschaften beeinflusst),
- Montanwachs-Derivate (organischer Zusatz, der die Bindemitteleigenschaften beeinflusst).
Dem Titel des Vortrages entsprechend, werden zunächst die wesentlichen physikalischen und rheologischen Eigenschaften der organischen Zusätze beschrieben. Anschließend werden exemplarisch die Auswirkungen auf die Verarbeitbarkeit und die funktionalen Eigenschaften des Asphaltes diskutiert.
Die bisherigen Erfahrungen beim Umgang mit diesen Produkten haben gezeigt, dass bei Kontrollprüfungen immer wieder Diskussionen über den Nachweis der Zugabe und über die physikalischen Eigenschaften der extrahierten Bindemittel entstehen. Daher werden die Hintergründe für diese Diskussionen vorgestellt und es werden Lösungsmöglichkeiten präsentiert.
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