Im Abschnitt der BAB A14 zwischen der Anschlussstelle Leipzig-Ost und dem Autobahndrei-eck Parthenaue soll ein Ausbau von 4 auf 6 Fahrstreifen erfolgen. Hierfür ist zu klären, inwieweit die derzeitigen 1. und 2. Fahrstreifen weiter genutzt werden können und lediglich ein neuer Hauptfahr- und Seitenstreifen anzubauen ist oder ob der gesamte Streckenabschnitt erneuert werden muss. Aus diesem Grund ist zu klären, inwiefern die vorhandene Betondecke, die im Jahr 2003 hergestellt wurde, für die weitere Nutzung geeignet ist. 

Die Untersuchung des Streckenabschnitts erfolgt in drei Phasen: 

In einer ersten Phase erfolgen neben der Auswertung der Straßendatenbank sowie der
Ergebnisse der letzten ZEB-Messkampagne eine visuelle Schadenerfassung sowie deren Auswertung. Ziel ist es, Abschnitte mit gleichartiger Substanz festzulegen.  

In Phase zwei werden FWD-Messungen und Bohrkernentnahmen durchgeführt. Anhand der Bohrkerne werden Laboruntersuchungen zur Bestimmung der Deckendicke, der Spaltzugfestigkeit, des E-Modul, der Wärmedehnzahl sowie mikroskopische Untersuchungen (mögliches AKR-Risiko) durchgeführt. Zudem wird mit Hilfe der Ergebnisse der FWD-Messungen eine gutachterliche Einschätzung der Tragfähigkeit des vorhandenen Oberbaus vorgenommen. 

In einer dritten Phase wird schließlich das AKR-Restschädigungspotential bestimmt. 

Nach der Aufbereitung aller Mess- und Prüfergebnisse erfolgt die rechnerische Substanzbewertung einschließlich Prognose der möglichen Restnutzungsdauer. Aus bautechnischer und bautechnologischer Sicht werden Empfehlungen abgegeben, welche Performance die Bestandsstrecke besitzt. 

Die gewählte Vorgehensweise entspricht der RSO Beton und bietet dem Anwender die Möglichkeit, Bestandsstrecken hinsichtlich der weiteren Nutzung bewerten zu können. Mit diesem Streckenabschnitt wird diese Vorgehensweise erläutert.

Der Fachvortrag zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar.