FGSV-Nr. FGSV 002/129
Ort Halle (Saale)
Datum 04.03.2020
Titel Möglichkeiten, Grenzen sowie Qualitätssicherung von Georadarmessungen
Autoren Dr. Claudia Podolski
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Die Ergebnisse von Schichtdickenbestimmungen mit dem Georadar-Verfahren stellen neben Tragfähigkeitsmessungen eine wichtige Eingangsgröße für die Substanz­bewertung dar. Im Rahmen der RSO-Asphalt-Systematik werden sie insbesondere für die Identifizierung strukturell homogener Abschnitte verwendet.

Darüber hinaus können aus Georadarmessungen Erkenntnisse abgeleitet werden, die weitere Unterstützung bei der Bewertung der vorhandenen Straßenbefestigung geben. Hierbei sind auch Bewertungen zu nennen, die über die in den RSO adressierte Fragestellung hinaus gehen. So sind beispielsweise die Identifizierung von Inhomogenitäten, Schwachstellen und Schäden zu nennen. Im Bereich des Betonstraßenbaus ist zusätzlich beispielsweise eine Lagebestimmung von Dübeln und Ankern sowie Hohlräumen möglich.

Ein großes Potential des Georadarverfahrens liegt in der zerstörungsfreien, schnellfahrenden Erfassung der Messdaten, sodass ein quasi lückenloses Messprofil entlang der Straßenbefestigung zur Verfügung steht. Je nach Zielstellung können damit beispielsweise eine allgemeine Schichtabfolge bestimmt und homogene Abschnitte gebildet werden oder anhand von Erfahrungswerten oder Kalibrierungen an Bohrkernen genauere Schichtdicken ermittelt werden. Die Herausforderung liegt darin, für unterschiedliche Fragestellungen sowohl bei den Messungen als auch bei der Auswertung die passenden Parameter zu wählen und sich der Grenzen des Verfahrens bewusst zu sein. Hier ist beispielsweise die Signalfrequenz zu nennen, die die Eindringtiefe, aber auch die vertikale Auflösung beeinflusst, sodass nicht beliebig dünne Schichten abgebildet werden können. Eine adäquate Qualitätssicherung bei den Messungen und Auswertungen stellt dabei sicher, dass diese Grenzen nicht überschritten werden. Die derzeit existierenden Handlungsempfehlungen sollten daher möglichst in allgemein gültigen Standards zur Qualitätssicherung von Georadar­messungen festgehalten werden.

Der Vortrag gibt einen Überblick über das Verfahren und die gängigen Anwendungen. Es werden Potentiale und Möglichkeiten vorgestellt, die das Verfahren bietet, sowie dessen Grenzen aufgezeigt. Es wird zudem der aktuelle Stand bezüglich der Qualitätssicherung von Georadarmessungen vorgestellt.

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Der Fachvortrag zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar.