FGSV-Nr. FGSV 002/119
Ort Bergisch Gladbach
Datum 29.03.2017
Titel Freiwillige Selbstverpflichtung für mehr Klarheit bei photokatalytisch aktiven Produkten
Autoren Dr. Carsten Ackerhans, Dr. Franz Menzel, Dr. Anne Scheja, Dr. Heike Liewald, Dr. Torsten Schmidt
Kategorien Luftqualität
Einleitung

Der Fachverband angewandte Photokatalyse (FAP) ist eine Fachabteilung des Verbandes der Mineralfarbenindustrie e. V. (VdMi) mit Sitz in Frankfurt am Main. Zu den aktuell 20 Mitgliedern zählen sowohl Hersteller von Photokatalysatoren als auch Anwender aus der Baustoff- und Coatingsindustrie. Der FAP dient seinen Mitgliedern als Plattform für einen differenzierten Austausch zur Photokatalyse und setzt sich für die Verbreitung photokatalytischer Anwendungen ein.

Photokatalytisch aktive Baustoffe und Beschichtungen können einen Beitrag zu einer saubereren Umwelt leisten. So sind sie zum Beispiel in der Lage, umweltschädliche Stickoxide wie Stickstoffmonoxid (NO) und andere organische Schadstoffe zu unschädlichen Verbindungen abzubauen.

In Europa gibt es bereits Normen bezüglich der Messung photokatalytischer Wirkungen, aber noch keine einheitlichen Qualitätsstandards für photokatalytisch aktive Produkte. In Japan ist bereits seit einigen Jahren ein Label, welches die Qualität und Wirksamkeit der Produkte zu beurteilen hilft und somit für den Verbraucher einen leichteren Vergleich bzw. Überblick über die Funktionalität der Produkte ermöglicht, etabliert [1].

Um dem Verbraucher und Anwender auch in Deutschland eine Einschätzung der photokatalytischen Wirkung der Produkte zu ermöglichen, haben die Mitgliedsunternehmen des Fachverbandes angewandte Photokatalyse (FAP) eine freiwillige Selbstverpflichtung beschlossen. In Zusammenarbeit mit Vertretern externer Forschungsinstitute haben sie eine für verschiedene Bauprodukte spezifische Probenvorbereitung und einen Schwellenwert – die relative photokatalytische Effizienz (rPCE-Wert) – für die NO-Abbauleistung von photokatalytisch aktiven Produkten erarbeitet.

Mit dieser Selbstverpflichtung setzt der FAP einen Qualitätsstandard mit dem Ziel, zu einer nachhaltigen Sicherstellung guter Luftqualität beizutragen und die Transparenz für den Verbraucher zu verbessern. Produkte zur photokatalytischen Luftreinigung, die einen ausreichend hohen NO-Abbau zeigen und damit dem Umwelt- und Gesundheitsschutz durch die luftreinigende Wirksamkeit dienen, erhalten die Auszeichnung:

„photokatalytisch aktiv zur Luftreinigung gemäß FAP-Selbstverpflichtung“

Die freiwillige Selbstverpflichtung steht allen Herstellern, Importeuren und Vertreibern von photokatalytisch aktiven Produkten zur NO-Reduzierung offen, auch unabhängig von einer FAP-Mitgliedschaft.

Informationen zum japanischen Label: www.piaj.gr.jp - „PIAJ mark“

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