Die Klimakrise ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Der Bausektor trägt einen erheblichen Teil zu den globalen Treibhausgasemissionen bei und ist für einen hohen Energie- und Ressourcenverbrauch verantwortlich. Zwar stehen bei den Fortentwicklungen im Straßenbau seit Langem auch Nachhaltigkeitsaspekte im Fokus. Um ein Höchstmaß an Nachhaltigkeitspotenzialen ausschöpfen zu können, ist jedoch eine ganzheitliche Betrachtung unabdingbar. Seit geraumer Zeit befassen sich deshalb verschiedene Gremien der FGSV mit dieser Thematik.
Aufgrund ihrer hohen Dauerhaftigkeit und ihres geringen Erhaltungsaufwandes bieten sich Betonstraßen grundsätzlich als eine nachhaltige Bauweise an. Diese Eigenschaften können künftig über neue Ansätze in der Dimensionierung noch stärker ausgenutzt werden. Da die Betondicke eine zentrale Größe der Dimensionierung ist, kann mit einer moderaten Dickenerhöhung die normative Nutzungsdauer wesentlich verlängert werden. Im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist die höchstmögliche Wiederverwendung von Straßendeckenbeton anzustreben. Einen großen Hebel zur Verbesserung der CO₂-Bilanzierung stellt die Verwendung klinkerreduzierter Zemente dar. Auch die Ebenheit und das Reifen-Fahrbahn-Geräusch stellen weitere wichtige Kenngrößen der Nachhaltigkeit dar. Die Weiterentwicklung von Oberflächentexturierungen wie dem Grindingverfahren ist deshalb ein wichtiger Schritt in die Zukunft. |