Einleitung |
Seit der Ausweitung der europäischen Wirtschaftsunion auf die östlichen Nachbarländer der Bundesrepublik Deutschland hat der Freistaat Bayern seine alte geostrategische Lage wiedererlangt. Das Bundesautobahnnetz in Bayern mit knapp 5.000 km Richtungsfahrbahnen ist heute zentraler Bestandteil des europäischen Fernverkehrsnetzes. Dies ist ein Grund für die enormen Verkehrszuwächse, die in der Folge kapazitäts- und störfallbedingter Überlastungen steigen lassen. Diese Entwicklung erzeugt einen Handlungsbedarf unter volkswirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Der Freistaat Bayern plant deshalb für die Zukunft eine Verbesserung der Verkehrsinformation und der Verkehrsbeeinflussung sowie Erhöhung der Verkehrssicherheit insbesondere auf Bundesautobahnen. Dies soll durch ein bayernweites System zur flächendeckenden Störfallerkennung und Reisezeitermittlung unterstützt werden. Eine notwendige Voraussetzung für den Nutzen der auf diesem System aufbauenden Maßnahmen ist eine ausreichende, zuverlässige und schnelle Erfassung des Verkehrsablaufes, insbesondere dann, wenn dieser gestört ist und Staus auftreten. Durch innovative Entwicklungen der letzten Jahre im Bereich der Verkehrsdatenerfassung ist die Investitionsentscheidung im Rahmen der Auftragsverwaltung komplexer geworden. Neben den bekannten privaten Diensteanbietern wie z. B. Verkehrsdienste der Firma INRIX gibt es mittlerweile eine Vielzahl an neuen wirtschaftlichen Verkehrsdatenerfassungsgeräten, welche z. B. die direkte Reisezeit ermitteln. Als zentrale Größe ist hier die Erfassung mittels sogenannten Bluetooth Empfänger/-Sender zu nennen. Um gerade diese neuen Techniken auf Ihre Validität und Eignung im Vergleich zu klassischen Verfahren zu untersuchen, wird in Bayern ein dreistufiger Weg beschritten. Im Rahmen eines kleinen Testfeldes (15 km) wurden unterschiedliche Kombinationen von lokalen und streckenbezogenen Datenerfassungssystemen und Verkehrsanalyseverfahren zur Reiszeitberechnung und Störfallerkennung über einen längeren Zeitraum gegenübergestellt (iRoute Stufe1). Die Empfehlungen, die aus der bereits abgeschlossenen iRoute Stufe 1 abgeleitet werden, sollen in einem zweiten Schritt auf einem Pilotkorridor prototypisch installiert werden (iRoute Stufe 2). Hierfür für wird zurzeit ein RE-Vorentwurf erarbeitet. Nach erfolgreicher Beendigung beider Stufen kann entschieden werden, wie in einer dritten Stufe das restliche BAB-Netz in Bayern ausgestattet wird. |