Im hochbelasteten deutschen Autobahnnetz führen vorübergehende Einschränkungen der vorhandenen Kapazität immer wieder zu Staus, verbunden mit nicht unerheblichen Reisezeitverlusten für die Nutzer und CO2-Belastungen für die Umwelt. Nach Untersuchungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (Listl e. a. 2007) gehen 35 % der Reisezeitverluste im Autobahnnetz auf Arbeitsstellen und 26 % auf Unfälle und Nothalte zurück. In einer verbesserten Organisation der Abläufe bei der Planung und Durchführung von Arbeitsstellen, in einer zügigeren Räumung von Unfallstellen und einer besseren Information der Verkehrsteilnehmer wird ein bedeutendes Potenzial zur Reduzierung von Staus gesehen.
Ziel eines derzeit laufenden, durch einen externen Forschungsnehmer bearbeiteten Projektes von BMVBS und BASt ist die Entwicklung je eines Leitfadens „Störfallmanagement“ und „Arbeitsstellenmanagement“ als Handlungsanweisung für die praktische Anwendung. Die Leitfäden sollen im Sinne einer „Best-practice“-Darstellung Hinweise geben, wie unter Berücksichtigung der unveränderlichen Randbedingungen die Auswirkungen von Unfällen und Pannen sowie Arbeitsstellen auf den Verkehrsablauf möglichst gering gehalten werden können. Weiterhin sollen Empfehlungen für gegebenenfalls erforderliche Anpassungen der derzeitigen Randbedingungen durch Politik und Verwaltung gegeben werden.
Basis für die Leitfäden ist neben einer Literaturanalyse im In- und Ausland eine Befragung über die Praxis in den Ländern. Darüber hinaus wurden zwei Workshops durchgeführt, bei denen die Lösungsansätze mit den zuständigen Akteuren diskutiert wurden. Nach der Abstimmung der Leitfäden soll die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen im Rahmen einer nachgeschalteten Evaluierung in Kooperation mit den Ländern überprüft werden. Im Rahmen des Vortrages werden ausgewählte Lösungsansätze vorgestellt.
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