FGSV-Nr. FGSV C 12
Ort Bamberg
Datum 05.03.2013
Titel Sechsstreifiger Ausbau der A 3 im Spessart: Geokunststoffbewehrte Steilkonstruktion mit Gabionenverblendung zur platzsparenden, umweltschonenden Verbreiterung
Autoren Dipl.-Ing. Gerhard Bräu, Dipl.-Geol. Sibylle Glück, Dipl.-Ing. (FH) Dieter Straußberger
Kategorien Erd- und Grundbau
Einleitung

Werden beim Ausbau von Autobahnen hohe Dämme verbreitert, stellt die Verbreiterung im oberen Dammbereich mit einer geokunststoffbewehrten Steilböschung im Vergleich zur herkömmlichen Verbreiterung über die gesamte Dammhöhe eine platzsparende und umweltschonende Bauweise dar. Derzeit wird die A 3 im Spessart sechsstreifig ausgebaut. Hier sollen mehrere hohe, bewaldete Fahrbahndämme über KBE-Konstruktionen (Kunststoff ­ Bewehrte ­ Erde ­ Konstruktionen) verbreitert werden. Durch die geplante Verbreiterung in den oberen Dammbereichen wird der Eingriff in den Waldbestand minimiert, zusätzlicher Grunderwerb ist nicht erforderlich. Auf Grundlage der vorhandenen positiven Erfahrungen mit geokunststoffbewehrten Bauweisen werden hier erstmals geokunststoffbewehrte Steildämme direkt, das heißt ohne Zwischenschaltung eines regelgeböschten Erddammmes unter dem Oberbau hergestellt. Außerdem wird die Frontseite auf 70 bis 80° versteilt und mit Gabionen verblendet. Im Jahr 2006 wurde für diese Bauweise eine Entwurfsstatik erstellt und von der Obersten Baubehörde in Bayern positiv bewertet. Es wurden außerdem Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen durchgeführt (Vergleiche mit verschiedenen Stützmauertypen, bzw. herkömmlichem Erdbau über die gesamte Dammhöhe), bei denen die KBE-Bauweise eine kostengünstige Variante darstellte. 2010 wurde auf der A 3 im Spessart im Rahmen eines Pilotprojekts mit dem Bau der ersten Steilkonstruktion begonnen. In dieser Zeit wurden auch die erforderlichen vorbereitenden Arbeiten (Probefelder, erdbautechnische Laborversuche, Zugversuche an Geogittern, Ausführungsstatik)û durchgeführt. Nach planmäßiger Abwicklung konnte der Verkehr Ende 2011 auf den Steildamm umgelegt werden konnte. Die Erdbauarbeiten inklusive der Gabionenverblendung wurden von der TÜV Rheinland LGA Bautechnik GmbH überwacht. Die messtechnische Betreuung der Maßnahme wird von der TU München durchgeführt.

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