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Anzahlverteilung der 2022 genessenen NO2-Jahresmittelwerte
Abbildung 1: Anzahl der Messstationen, die den aktuellen NO2-Jahresmittelgrenzwert und den von der EU-Kommission zur Überarbeitung der Luftqualitätsrichtlinie im Oktober 2022 vorgeschlagen Grenzwert einhalten würden; Datenquelle: Luftqualität 2022 – Vorläufige Auswertung, Umweltbundesamt.
Ein großer Teil der Eindämmung geht laut Umweltbundesamt auf eine Erneuerung der Fahrzeugflotte, also einer Verminderung der Emittenten, zurück. Doch wird dieser Effekt weiter tragen, sodass eine erneute Halbierung des Jahresmittelwerts über die nächsten 7 Jahre möglich ist?
Mehrdimensionale Lösungen nötig
Wir denken, dass eine weitere signifikante Senkung in dieser relativ kurzen Zeit nicht mit einem Lösungsansatz allein zu bewerkstelligen ist. Neben der weiteren Verminderung von Stickstoff- und Stickoxidemissionen bedarf es unterstützender Maßnahmen, die die vorhandenen Stickoxide unabhängig von den Emissionsquellen aus der Luft entfernen.
Abbildung 2: Mögliche Einsatzgebiete der Photokatalyse.
Photokatalytisch aktive Materialien sind in der Lage, Stickoxide aus der Umgebungsluft zu Nitrat abzubauen und können somit einen wichtigen Beitrag zu guter Luftqualität in den Städten leisten. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass die Bürgerinnen und Bürger keineswegs eingeschränkt werden. Straßenbeläge, Gehwege, Plätze, Dächer und Fassaden können einfach bei der nächsten Erneuerung aufgewertet werden.
Sprechen wir über Titandioxid
Seit der harmonisierten Einstufung von bestimmten Titandioxid-Pulvern als Krebsverdachtsstoff unter der CLP-Verordnung sind immer wieder Bedenken gegenüber der Anwendung photokatalytisch aktiver Materialien im öffentlichen Raum geäußert worden. Dabei zeigen die Entwicklungen in den letzten Jahren, dass die Gefahr, die von dem Stoff ausgeht, mitunter deutlich überschätzt wird:
- Messreihen der Hersteller haben ergeben, dass die handelsüblichen Titandioxid-Pulver die Einstufungskriterien nicht erfüllen, also nicht als Krebsverdachtsstoff einzustufen sind.
- Die Einstufung von Titandioxid bezieht sich auf extrem große Mengen von Staub, die eingeatmet werden. Aus unserer Sicht unterscheidet sich der beobachtete Effekt nicht von anderen granulären, biopersistenten Stäuben.
- Das Europäische Gericht hat Ende November 2022 geurteilt, dass die EU-Kommission bei ihrer Bewertung massive Fehler begangen hat. Die Einstufung von Titandioxid als Krebsverdachtsstoff ist nicht gerechtfertigt und somit
aufzuheben. Das Urteil ist noch nicht rechtsgültig, da sowohl Frankreich als auch die Europäische Kommission dagegen Rechtsmittel eingelegt haben.
Sprechen Sie uns gerne dazu an.
Der Fachverband Angewandte Photokatalyse (FAP)
besteht seit 2011 als Fachgruppe des Verbands der Mineralfarbenindustrie e. V. Er dient seinen Mitgliedern, zu denen sowohl Hersteller von Photokatalysatoren, als auch Anwender aus der Baustoff- und Coatingsindustrie gehören, als gemeinsame Plattform, um das Thema Photokatalyse differenziert zu diskutieren. Ziel ist insbesondere die Verbreitung von photokatalytischen Anwendungen und der weitere Ausbau von Forschung und Entwicklung. Mit der freiwilligen Selbstverpflichtung des FAP ist ein Standard für den Auszeichnung von Produkten als photokatalytisch aktiv eingeführt worden.
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