Das herkömmliche Grinding basiert auf der Anwendung von Sägeblattpaketen, bei denen die einzelnen Scheiben durch sogenannte Spacer auf Abstand gehalten werden. Dies hat zur Folge, dass sich beim Grinding zwischen den einzelnen Blättern die sog. Stege ausbilden, die in Abhängigkeit unterschiedlicher Einflussfaktoren brechen. Da der Stegbruch nicht nur vom Grindingprozess abhängt, sondern auch von den Festigkeitseigenschaften der groben Gesteinskörnung und der Mörtelmatrix des Betons beeinflusst wird, kann die Steghöhe in Längsrichtung signifikant variieren. Aus akustischer Sicht wünschenswert ist eine in Längsrichtung weitgehend homogene Steghöhe. Mit einem neuen Grindingverfahren kann dies realisiert werden, indem durch besondere Schneidsegmente sowohl die Rille als auch der Steg definiert geschnitten werden.
Herkömmliche Grindingtexturen weisen Mittenabstände der Stege von 4,2 bis 5,5 mm auf. Hierbei gilt, dass ein kleinerer Abstand von Steg zu Steg günstig auf die Lärmminderung wirkt. Der spezielle Aufbau der neuen Segmente erlaubt hingegen die Herstellung sehr enger Grindingtexturen mit Mittenabständen der Stege von unter 3 mm. Es wird daher erwartet, dass hierdurch eine deutlich verringerte Deformation des Reifengummis in der Kontaktfläche zur Fahrbahn erreicht wird und folglich eine geringere Schallentstehung am Reifen entsteht.
Erste Tastversuche an einem Testfeld zeigen bereits Lärmminderungen von - 4 dB (A) (CPX-Verfahren). Trotz des fehlenden Stegbruchs weist die Oberfläche zudem eine hohe Anfangsgriffigkeit von 0,8 bei 80 km/h (SKM-Verfahren) auf.
In einem beantragten Forschungsvorhaben soll untersucht werden, mit welchen Texturgeometrien unter Verwendung der neuen Schneidsegmente in Abhängigkeit der Betonzusammensetzung dauerhaft lärmmindernde und griffige Grindingtexturen hergestellt werden können. |