FGSV-Nr. FGSV 002/129
Ort Halle (Saale)
Datum 04.03.2020
Titel Anwendung der RSO Asphalt im Rahmen des PMS
Autoren Prof. Dr.-Ing. Markus Stöckner
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Aktuell dient bei der rechnergestützten Erneuerungs- und Instandsetzungsplanung von Bundesfernstraßen das Arbeitspapier 9, Reihe S (AP 9/S) als Hilfsmittel für die flächendeckende bzw. netzweite Substanzbewertung der gebundenen Straßenbefestigungsschichten. Die Schwächen des AP9/S sind hinlänglich bekannt, ein realitätsnäheres Verfahren würde die Aussagegenauigkeit der PMS-Ergebnisse entscheidend verbessern. Aus diesem Grund wurde in einem Forschungsprojekt untersucht, ob durch die Anwendung der im Entwurf vorliegenden RSO Asphalt („Richtlinie für die Bewertung der strukturellen Substanz des Oberbaus von Verkehrsflächen in Asphaltbauweise“) eine realitätsnähere Ermittlung des strukturellen Substanzwertes im PMS erreicht werden kann und dadurch die Ergebnisqualität der rechnergestützten Erhaltungsplanung netzweit und objektscharf erhöht wird. Die Untersuchungen basieren zunächst auf Vergleichsrechnungen von AP 9/S und der RSO Asphalt für ein synthetisches Analysenetz. Dazu wurde neben einigen objektspezifischen Beprobungen und vorhandenen Materialuntersuchungen versucht, „allgemeingültige Materialeigenschaften“ für Asphaltdeck-, -binder- und -tragschichten zu ermitteln. Die „allgemeingültigen Materialeigenschaften“ beschreiben für jede Asphaltmaterialart ein „oberes“, „mittleres“ und „unteres“ Steifigkeitsmodul sowie für Asphalttragschichtmaterialien zusätzlich eine „obere“, „mittlere“ und „untere“ Ermüdungsfunktion. Auf Grundlage der „allgemeingültigen Materialeigenschaften“ wurde erstmals auf Netzebene eine auf den RSO Asphalt basierende Nutzungs- bzw. Restnutzungsdauerberechnung durchgeführt. Parallel dazu mussten das bisherige Grundmodell und damit insbesondere die Modellannahmen des PMS überarbeitet werden, um das RSO-Verfahren in das für Bundesfernstraßen angewandt Pavement Management System (PMS) zu integrieren. Diese modifizierte Konfiguration des PMS wurde für das Analysenetz angewendet und die Ergebnisse jenen der Standardkonfiguration gegenübergestellt. Mit dem Vergleich der verschiedenen Berechnungsverfahren wurde nachgewiesen, dass die Berücksichtigung der nach den RSO Asphalt berechneten Restnutzungsdauern im PMS möglich ist. 

Das Forschungsprojekt wurde in einer Arbeitsgemeinschaft von Prof. Wellner, TU Dresden, Dr. Krause, IB Dr. Krause, H. Komma, HI und Prof. Stöckner, Hochschule Karlsruhe bearbeitet.

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Der Fachvortrag zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar.