Aktuelle Studien gehen davon aus, dass sich insbesondere der Güterverkehr in den kommenden Jahren nochmals verdoppeln könnte. Eine weitere Verlagerung nennenswerter Güterströme auf die Schiene ist derzeit nicht realisierbar. Gleichzeitig hat das deutsche Fernstraßennetz eine stagnierende Größe erreicht und ist in der Netzlänge kaum erweiterbar. Dies erzwingt eine Verbesserung der Kapazität der Strecken durch zusätzliche Fahrspuren und eine Verbesserung der Verfügbarkeit durch die Wahl erhaltungsarmer Bauweisen. Unter dieser Betrachtung bietet die Betonbauweise besondere Vorteile. Die zurückliegenden ÖPP-Projekte wurden unter scharfer Berücksichtigung wirtschaftlicher Lifecycle-Betrachtungen mit hohen betriebsvertraglichen Gewichtungen der Streckenverfügbarkeit geplant und in großer Mehrzahl in Betonbauweise realisiert, was einen eindrucksvollen Beleg der volks- und betriebswirtschaftlichen Nachhaltigkeit der Betonbauweise darstellt. Mit der bevorstehenden Restrukturierung der Bundesautobahnverwaltung steht zu hoffen, dass den genannten volkswirtschaftlichen Grundsatzkriterien zukünftig ein deutlich höheres Gewicht beigemessen wird. Gleichzeitig wurden in den zurückliegenden Jahren eine Reihe neuer Betonbauweisen entwickelt:
– Oberflächenbearbeitungen wie das Grinding stellen ein witterungsunabhängiges Verfahren zur Herstellung lärmmindernder Oberflächen guter Dauerhaftigkeit dar. Quasi im Nebeneffekt dieses Verfahrens entstehen Betondecken in bisher nicht gekannter Ebenheit, die dem Nutzer einen alleinstehenden Fahrkomfort und große Fahrsicherheit bieten.
– Offenporige Betonbeläge sind derzeit in der Erprobung und sollen die möglichen Lärmminderungen weiter verbessern.
– Durchgehend bewehrte Deckensysteme stellen aufgrund der fugenlosen Bauweise eine besonders gute Grundlage für das Grinding und für dünnschichtige Überbauungen dar.
Auch außerhalb von Autobahnen findet die Betonbauweise zunehmende Beachtung. In den höher belasteten peripheren Verkehrsflächen zu den Autobahnen (Lkw-, PWC u. TR-Anlagen) ist die Betonbauweise inzwischen obligatorisch. Kommunale Verkehrsflächen wie Kreisverkehrsanlagen, Kreuzungsbereiche und Busverkehrsflächen werden zunehmend in Beton geplant und ausgeführt. Hier hat die Bereitstellung einer Regelwerksgrundlage durch die FGSV der Betonbauweise einen deutlichen Anwendungsschub verschafft. Wir erkennen, dass sich in der Mobilität der Zukunft sicher vieles ändern wird, und dass wir weiterhin Straßen für unseren Verkehr benötigen. Wie auch immer diese aussehen: der Baustoff Beton hat für die Aufgaben der Zukunft ein hervorragendes Potenzial. |