FGSV-Nr. FGSV 001/25
Ort Stuttgart
Datum 30.09.2014
Titel Das Regelwerk für den Straßenentwurf im europäischen Kontext – Perspektiven und Handlungsbedarf
Autoren TRDir. Dr.-Ing. Ralph Stöckert
Kategorien Kongress
Einleitung

Voraussetzung für „zuverlässigen Verkehr“ ist eine möglichst hohe Verkehrssicherheit. Ziel muss es deshalb sein, die Verkehrssicherheit professionell und wirksam mit zweckmäßigen Maßnahmen weiter zu verbessern und auf diese Weise zu der in der Europäischen Union angestrebten drastischen Verringerung der Zahl der Getöteten im Straßenverkehr (um die Hälfte im Zeitraum 2010 bis 2020) beizutragen. Das Technische Regelwerk für den Straßenentwurf leistet hier einen wichtigen Beitrag. Von der neuen Richtliniengeneration der FGSV – RASt 2006, RAA 2008 und RAL 2012 – wird erwartet, dass mit der auf Entwurfsklassen basierenden, konsequenter standardisierten  entwurfstechnischen Gestaltung in Abhängigkeit von Verbindungsfunktion und Verkehrsaufkommen bestehende Potenziale zur Steigerung der Verkehrssicherheit – vor allem auf den Landstraßen – bestmöglich genutzt werden können. Mit dieser – insbesondere auf Basis der alten Richtliniengeneration, neuer Konzepte in anderen Ländern sowie zahlreicher Forschungsprojekte entwickelten – Entwurfsphilosophie standardisierter Straßen verfügt Deutschland in weiten Teilen über eines der modernsten Technischen Regelwerke in Europa. Gleichwohl ist die Arbeit damit nicht getan:

  • Standardisierung kann ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn die Prinzipien nicht nur bei Neu-, Um- und Ausbau, sondern auch im angrenzenden Streckenzug und im bestehenden Straßennetz sukzessive angewandt werden. Auf welche Weise kann die praxisorientierte Anwendung der neuen Entwurfsphilosophie im Bestand – nicht zuletzt unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, organisatorischer oder technischer Aspekte – sichergestellt werden? Welche Wege werden in anderen Ländern Europas beschritten?
  • Ländergrenzen sind in Europa für den Verkehrsteilnehmer kaum noch erkennbar. Gibt es charakteristische Unterschiede im bestehenden Technischen Regelwerk mit wesentlichen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit? Ist europäische Harmonisierung oder Normung zweckmäßig? Welche Konsequenzen ergeben sich für die Richtlinienarbeit?
  • Auch die neue Richtliniengeneration wird künftig fortgeschrieben. Forschungsprojekte – zum Beispiel zu Knotenpunkten, Radwegen oder Überholsichtweiten an Landstraßen – laufen derzeit und werden in die kontinuierliche Fortschreibung des Technischen Regelwerkes einfließen. Welche Forschungsthemen stehen künftig im Fokus?
  • Welche Bedeutung haben Sicherheitsaudit und Bestandsaudit im Kontext mit der neuen Richtliniengeneration und der EU-Richtlinie 2008/96/EG zur Infrastruktursicherheit?

Perspektiven und Handlungsbedarf zu diesen Fragestellungen sollen mit dem Vortrag aufgezeigt werden.

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