FGSV-Nr. FGSV 001/24
Ort Leipzig
Datum 16.10.2012
Titel Gummimodifikation von Asphalten – Von der Forschung zum Regelwerk
Autoren Dipl.-Ing. Matthias Schellenberger
Kategorien Kongress
Einleitung

Die Modifikation von Asphalten und Bitumen mit Zusätzen stellt in der Bundesrepublik Deutschland seit vielen Jahren einen Standard im Asphaltstraßenbau dar. Die Verwendung von Gummi für die Modifizierung ist keine Erfindung der jüngeren Zeit, sondern findet – bei SMA bereits vor mehr als 25 Jahren als Bindemittelträger bzw. bei offenporigen Asphalten für die Modifizierung des Bitumens – bereits seit vielen Jahren immer wieder Anwendung, ohne dass diese bautechnische Möglichkeit bisher im technischen Regelwerk hinterlegt war. Aufgrund der Erfahrungen mit Erprobungsstrecken, die in einzelnen Bundesländern realisiert wurden, fand die Anwendung von Asphaltbauweisen mit Gummimodifizierung Aufnahme in das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte sowie vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstützte Verbundprojekt „Leiser Straßenverkehr 2“ (LeiStra2). In konsequenter Fortführung der Ergebnisse dieses Forschungsprojektes und von Erprobungsstrecken wurde anlässlich der Frühjahrssitzung des Arbeitsausschusses 7.3 „Bauweisen“ im Jahr 2008 die Entscheidung getroffen, ein Arbeitsdokument zu erstellen, mit dem die Anwendung der Gummimodifikation für den Asphaltstraßenbau in Deutschland strukturiert ermöglicht wird. Die „Empfehlungen zu Gummimodifizierten Bitumen und Asphalten“ (E GmBA), mit deren Herausgabe durch die FGSV in Kürze zu rechnen ist, fassen dabei die bisher von der Ausschreibung über die Bauausführung bis hin zur Prüfung von mit Gummi modifizierten Bitumen und Asphalten gesammelten Erfahrungen zusammen. Bei der Zusammenstellung der Erkenntnisse sind Fragen offen geblieben. Eine dieser Fragestellungen soll mit dem zu Beginn des Jahres 2012 an die Ruhr-Universität Bochum vergebenen Forschungsvorhaben FA 7.247 mit dem Titel „Ermittlung des Bindemittelgehaltes von Asphalt mit Gummimodifiziertem Bindemittel“ beantwortet werden. Seitens der Industrie, die Laborgeräte herstellt, wurden diesbezüglich bereits an die spezielle Problematik angepasste Prototypen entwickelt. Weiterer Forschungsbedarf besteht unter anderem im wissenschaftlichen Nachweis der Gleichwertigkeit von Asphalten mit Gummimodifizierung gegenüber Asphalten mit anderen Modifikatoren. Zu diesem Thema ist ein Forschungsauftrag in Vorbereitung.

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