FGSV-Nr. FGSV 002/128
Ort Bergisch Gladbach
Datum 28.01.2020
Titel Erfahrungen aus Österreich
Autoren Dipl.-Ing. Stefan Spalt
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Bild: Grinding einer Waschbetonoberfläche der A 5 Nord Autobahn in Niederösterreich.

Der Vortrag soll einen Überblick über die bisher in Österreich durchgeführten Grindingmaßnahmen, die Ergebnisse aus Forschungsprojekten sowie einen Ausblick auf künftige Entwicklungen bzw. Fragestellungen geben. 

2014 wurden erste Versuche zur Griffigkeitsverbessung mittels Grinding durchgeführt. Im Zuge dieser Maßnahmen und den anschließend initiierten Forschungsprojekten wurde die Dauerhaftigkeit griffigkeitsverbessernden Maßnahme untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass die Griffigkeitsverbesserung in Abhängigkeit vom vorliegenden Deckschicht- bzw. Oberbetonmaterial zum Teil sehr rasch abnimmt und daher nicht immer zielführend ist. Bedingt durch die Waschbetonbauweise, seit 1991 als Standardbetonbauweise auch in den nationalen Richtlinien festgelegt, spielen Griffigkeitsprobleme in Österreich in der Regel eine untergeordnete Rolle. Dies ist auch dadurch bedingt, dass seit 2007 im Oberbeton ausschließlich sogenanntes Hartgestein (PSV50) verwendet werden darf. 

Ein nicht nur in Österreich aktuell wesentlich präsenteres Thema ist das Lärmverhalten von Fahrbahnoberflächen. Seit 1996 wird die Einhaltung von Grenzwerten bei Waschbetondecken im Zuge der Abnahmeprüfungen überprüft.  Erste Ergebnisse aus Versuchen in Deutschland haben daher große Erwartungen hinsichtlich weiterer Verbesserungen der Lärmeigenschaften einer gegrindeten Betondecke im Vergleich zu einer neu hergestellten Betondecke mit einer Waschbetonoberfläche geweckt. Die vergleichende Untersuchung von im Rahmen eines Neubauprojektes auf der A 5 in Niederösterrreich hergestellten Versuchsfeldern hat bei der gegrindeten Betondeckenoberfläche keine nennenswerten Verbesserungen hinsichtlich Lärmverhalten gegenüber einer konventionellen Waschbetonoberfläche gezeigt. 

Für die standardmäßige Herstellung von Betondeckenoberflächen mittels Grindig spricht die gegenüber der Waschbetonoberfläche höhere Prozesssicherheit bei der Herstellung. Die noch offene Fragestellung hinsichtlich Dauerhaftigkeit der Textur gilt es vor dem Regeleinsatz im Neubau ebenso zu klären, wie auch die Einhaltung der Anforderungen an die Griffigkeit nach dem in Österreich verbindlichen System RoadSTAR. Die Wirksamkeit hinsichtlich Lärmminderung im Neubau hat aktuell keine nennenswerten Vorteile gegenüber der konventionellen Bauweise der Waschbetonoberfläche erkennen lassen.

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Die Kurzfassung zur Veranstaltung ist im PDF verfügbar. Das PDF enthält alle Bilder und Formeln.