FGSV-Nr. FGSV 001/20
Ort Berlin
Datum 13.10.2004
Titel Die rechnerische Bemessung bei der Erhaltung von Asphalt- und Betonstraßen
Autoren Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frohmut Wellner, Dipl.-Ing. Stephan Villaret
Kategorien Kongress
Einleitung

In Deutschland ist der Oberbau von Verkehrsflächen anhand der standardisierten Befestigungen der RStO geregelt. Analytische Verfahren, die je nach Erfordernis genauere Schichtdicken ermitteln, sind nunmehr in der Erprobung. Dabei werden unterschiedliche Materialeigenschaften sowie Verkehrsbelastungen und klimatische Einflüsse berücksichtigt. Die Bemessung von Asphaltbefestigungen sowie das hierfür in Entwicklung befindliche Bemessungsprogramm PaDesTo basiert auf der Grundlage der Optimierung der Befestigung sowohl nach dem Kriterium der Rissbildung (Ermüdung) als auch nach dem Kriterium der Spurinnenbildung (akkumulierte plastische Verformung). In Gegenüberstellung beider Kriterien können die optimalen Befestigungen für die entsprechenden klimatischen Einflüsse und die zu erwartenden Verkehrsbelastungen bestimmt werden. Dabei werden durch Anbindung an das Sicherheitsniveau der RStO die bisherigen Erfahrungen des Asphaltstraßenbaus in Deutschland berücksichtigt. Das Bemessungsprogramm AWDSTAKO arbeitet mit Teilsicherheitsfaktoren (semiprobabilistisches Prinzip) und folgt so dem internationalen Standard im Betonbau. Entscheidend für diese Verfahrensweisen sind

-        die Gegenüberstellung des einwirkenden mit dem aufnehmbaren Moment

-        die Bildung eines ineinander greifenden Komplexes aus Lastannahmen, Berechnung (des Moments) und Nachweisführung (nach Grenzzuständen)

-        die Definition von Grenzzuständen

-        die Verwendung von Teilsicherheitsfaktoren (Last-, Anpassungs-, Materialfaktoren), die sich differenziert auf die Einflüsse auf die Bemessung beziehen und – abhängig vom Erkenntnis- und Entwicklungsstand – austauschbar sind. Gesamtsicherheitsfaktoren entfallen also.

Dabei wird das aufnehmbare Moment mit der zentrischen Zugfestigkeit, ermittelt als Spaltzugfestigkeit, bestimmt. Die Bemessung von Verkehrsflächenbefestigungen dient der Ermittlung von Schichtdicken für eine zu erwartende Verkehrsbelastung sowie für die maßgebenden klimatischen Einflüsse. In Umkehrung dieser Fragestellung kann das gleiche Verfahren zur Prognose der Entwicklung von Oberflächeneigenschaften (Rissbildung, Ebenheit) einer gegebenen Befestigung für entsprechende klimatische Einflüsse und eine vorhandene Verkehrsbelastung erfolgen. Dies kann für die Vorhersage von Häufigkeiten von Maßnahmen der Erhaltung sowie daraus abgeleitet erforderlicher finanzieller Aufwendungen verwendet werden. Außerdem besteht auch die Möglichkeit der Bestimmung des strukturellen Substanzwertes einer vorhandenen Befestigung auf Grundlage dieser Berechnungen.

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