FGSV-Nr. FGSV 002/110
Ort Köln
Datum 20.05.2015
Titel Die Straßeninformationsbank im Web
Autoren Dipl.-Inf. Heiko Hüter
Kategorien OKSTRA
Einleitung

Die Straßeninformationsbank im Web wird seit 15 Jahren diskutiert. Spätestens mit dem Projekt „XML-Prototyp einer Straßeninformationsbank“, dessen Ergebnisse im Rahmen des OKSTRA Symposiums 2003 präsentiert wurden, ist das Thema aktuell. Seit dieser Zeit gab und gibt es etliche praktische Umsetzungen. Kann man im Jahr 2015 dazu überhaupt noch was Neues sagen? Die technologischen Grundlagen sind gut erforscht und stehen im Rahmen einer vielfältigen Dienste Architektur in den Bundeländern und im Bund zur Verfügung. Ein wesentlicher Motor war und ist hierfür INSPIRE. In diesem Rahmen wird die notwendige Infrastruktur z.B. in Form von Such-, Darstellungs- und Downloaddiensten innerhalb der Verwaltung beschrieben und realisiert. Für die Umsetzung der Anwendungen steht eine Vielzahl frei verfügbarer Bibliotheken zur Verfügung. So können geobasierte Weboberflächen im Baukastenprinzip z.B. unter Einsatz von OpenLayers, JQuery und Proj4js schnell und einfach umgesetzt werden. Verknüpfungen zwischen den Anwendungen können einfach über HTML Links umgesetzt werden. Damit sollten doch alle Fragen geklärt sein?

Aus Sicht des Anwenders in der Verwaltung ist es leider nicht immer so klar. Er hat mit einer Vielzahl von verschiedenen Bedienoberflächen zu kämpfen. Alle basieren auf dem Web, alle verwenden interaktive Karten auf Basis von WMS und WFS Diensten, aber trotzdem sehen alle unterschiedlich aus und werden unterschiedlich aufgerufen. Die Auswertung von Daten unterschiedlicher Systeme reduziert sich oftmals auf eine gemeinsame Darstellung in der Karte. Dies bringt ohne Zweifel bereits einen großen Mehrwert gegenüber reinen Insellösungen früherer Zeiten. Aber für gezielte Auswertungen ist die nahtlose Verknüpfung der Daten und Prozesse, auch über Systemgrenzen hinweg, wichtig. Eine interessante technologische Lösung zur Verknüpfung der Datenbestände wird u.a. im Vortrag zum OKSTRA und Linked Data als Technologien für Straßeninformationssysteme der Zukunft vorgestellt. Aber wie sieht ein Straßeninformationssystem der Zukunft für den Anwender aus? Er braucht ein gut anwendbares, einfach zu bedienendes und zuverlässiges Werkzeug für die tägliche Arbeit. Das Werkzeug sollte ihm spürbare Vorteile bringen, damit er gerne damit arbeitet. Es muss flexibel und modular erweiterbar sein, um auch zukünftigen Anforderungen gewachsen zu sein.

Eine wichtige Aufgabe der Straßenbauverwaltung ist der Straßenbetriebsdienst. Hier läuft eine Vielzahl von Geschäftsprozessen zusammen. Eine genaue Kenntnis der durchzuführenden Leistungen, sowohl nach Qualität als auch Quantität ist die Voraussetzung für eine leistungsorientierte Mittelzuweisung. Das „Leistungsheft für den Straßenbetriebsdienst auf Bundesstraßen“ definiert den bundeseinheitlichen Standard für die Leistungserbringung. Eine automatisierte Erfassung der Leistungen Vor-Ort ermöglicht zusammen mit einer aktuellen Bestandsdatenerfassung und leistungsfähigen Weboberflächen das Controlling. Im Rahmen der Leistungserbringung werden ggf. vorhandene Probleme in der zugrundeliegenden Bestandsdatenerfassung sichtbar. Diese Informationen müssen auf einfachem Weg direkt zu einer Verbesserung des Datenbestands führen. Eine qualitativ hochwertige Bestandsdatenerfassung ist wiederrum die Voraussetzung für eine bessere Planung der notwendigen Mittel und deren effizientestem Einsatz. Der Vortrag zeigt, wie eine moderne Straßeninformationsbank auf Basis des OKSTRA im Zentrum dieser Prozesse helfen kann.

Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

PDF
Volltext

Die Kurzfassung zur Veranstaltung ist im PDF verfügbar. Das PDF enthält alle Bilder und Formeln.