FGSV-Nr. FGSV 002/128
Ort Bergisch Gladbach
Datum 28.01.2020
Titel Erprobungsstrecken im BAB-Netz und Ergebnisse Monitoring
Autoren M.Eng. Barbara Jungen
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Im Verkehrssektor erlangen neben der digitalen Transformation, der E-Mobilität und dem autonomen Fahren insbesondere Themen wie Klimawandel, Klimaschutz und Ressourcenknappheit immer mehr an Bedeutung. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Verkehrsträger Straße und somit den Straßenoberbau hinsichtlich seiner Nachhaltigkeit zu überprüfen und zu bewerten. 

Das derzeit in der Erprobung befindliche Verfahren "Texturgrinding" zur Oberflächentexturierung im erhärteten Beton kann aufgrund einer erhöhten Produkt- und Prozessqualität einen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit im Betonstraßenbau leisten. Die systematische Erprobung des Texturgrindings im BAB-Netz konzentriert sich gegenwärtig auf die Texturen "Typ S" und "Typ S+". Gegenwärtig aktuell werden diese beiden Texturtypen auf insgesamt zehn realisierten Erprobungsstrecken mit einer Gesamtlänge von ca. 35 km untersucht. Ziel ist es, durch die neuartige Texturierung zunächst die aktuellen Basisanforderungen an Fahrbahnoberflächen hinsichtlich Griffigkeit, Lärm und Ebenheit abzudecken. Die bisherigen Erkenntnisse der durchgeführten Untersuchungen zeigen, dass insbesondere die Standardanforderungen, die sich aus der konventionellen bauvertraglichen Abwicklung ergeben, erfüllt oder übererfüllt werden. Grindingtexturen stellen damit eine vorteilhafte Alternative zur aktuellen Standardtextur "Waschbeton" dar. 

Zudem zeigen die Ergebnisse, dass theoretisch auch eine gezielte Steuerung der einzelnen Leistungsmerkmale möglich ist. Hierfür ist jedoch ein spezifisches Wissen hinsichtlich der Mechanismen und physikalischen Zusammenhänge in der Interaktion zwischen Reifen und Fahrbahn erforderlich, um sowohl die Fahrbahneigenschaften, die Grindingtechnologie als auch den Reifen zielorientiert weiterentwickeln zu können. Überdies verfügen die Standardtexturen bei der Herstellung über ein bestimmtes Basis- / Wirkvolumen, welches mit der Zeit verschleißt. In aktuellen Forschungsprojekten und zukünftigen Untersuchungen spielt daher die Volumenansprache der Grindingtextur zum Verständnis der Veränderungen der Textur über die Zeit eine zentrale Rolle.

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