FGSV-Nr. FGSV 002/129
Ort Halle (Saale)
Datum 04.03.2020
Titel RSO Beton - Anwendung im Autobahnnetz
Autoren Dipl.-Ing. Stephan Villaret
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Bei der Bewältigung des Verkehrsaufkommens im Personen- und Güterverkehr in Deutschland ist die Straße der wichtigste Verkehrsträger. Mit rund 13.000 km Bundesautobahnen und rund 40.000 km Bundesstraßen verfügt Deutschland über eines der dichtesten Fernstraßennetze der Welt. Zudem bildet die Straßeninfrastruktur das Fundament für den Wohlstand der Gesellschaft und gilt zudem als Lebensader der Wirtschaft. Folglich besitzen die Verkehrssicherheit sowie die Verfügbarkeit des Straßennetzes einen sehr hohen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Stellenwert.

Straßenbefestigungen sind insbesondere verkehrsbedingten als auch klimatischen Einwirkungen ausgesetzt. Hinsichtlich der Verkehrsbelastung wird für die nächsten Jahrzehnte ein erheblicher Anstieg des Schwerverkehrsaufkommens prognostiziert. Es sind bereits heute die Auswirkungen der Klimaänderung deutlich erkennbar, woraus sich gesteigerte Anforderungen an die Straßenkonstruktionen ergeben. Hinzu kommen wachsende Ansprüche bezüglich der Bauzeiten, verschiedenste Anforderungen an die funktionellen Eigenschaften der Fahrbahndecke sowie eine zunehmende Alterung der Infrastruktur. Zur künftigen Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit ist daher dem netzbezogenen systematischen Vorgehen bei der Planung und Ausführung der Baulichen Erhaltung eine zunehmende Bedeutung zuzuschreiben.

In diesem Kontext bilden dauerhafte und erhaltungsarme Bau- und Instandsetzungsvarianten sowie die Kenntnis über den richtigen Zeitpunkt des Eingreifens eine wichtige Grundlage und ein unerlässliches Hilfsmittel.

Derzeit greifen Bund und Länder im Bereich der Erhaltung und Bewertung der Straßeninfrastruktur auf Zustandsinformationen zurück, die basierend auf einer netzweiten messtechnischen Zustandserfassung durch eine entsprechende Datenanalyse generiert werden. Da die messtechnische Zustandserfassung und -bewertung (ZEB) ausschließlich auf oberflächenspezifischen Messdaten und Oberflächenmerkmalen basiert, ist eine direkte Ansprache bzw. Bewertung der Substanz sowie deren Entwicklungsverlauf nur bedingt möglich. Für die systematische Erhaltungsplanung ist jedoch die genaue Kenntnis über den Zustand und deren langfristige Entwicklung von zentraler Bedeutung. Im Vortrag wird ein Verfahren vorgestellt, das die mechanisch und statistisch abgesicherte Bewertung und Prognose der strukturellen Substanz von Betonfahrbahndecken ermöglicht. Zudem werden die Anwendung und das Vorgehen anhand eines Praxisbeispiels aufgezeigt.

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Volltext

Der Fachvortrag zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar.