FGSV-Nr. FGSV 002/103
Ort Erfurt
Datum 15.04.2013
Titel Mobile Metropole – Baustellenkoordinierung in Hamburg
Autoren Ltd. BDir. Dipl.-Ing. Christoph F.-J. Schröder
Kategorien Kommunal
Einleitung

Hamburg ist eine lebendige Stadt. Sie ist eine der wenigen Metropolen in Deutschland mit wachsender Einwohnerzahl und Prognosen zielen auf 2 Millionen Einwohner. Diese Lebendigkeit geht einher mit einer Vielzahl von baulichen Aktivitäten. Erschließungen von neuen Stadtteilen, umfangreicher Wohnungs- und Gewerbebau und Leitungs- und Straßenbau wirken sich fast immer auf das Verkehrsgeschehen aus. Die Mittel für den Straßenbau wurden in den letzten Jahren erhöht und dementsprechend wird gebaut. Tausende Kilometer von Ver- und Entsorgungsleitungen sind regelmäßig zu erhalten. Werden einerseits diese Entwicklungen begrüßt, begegnen die dadurch gegebenenfalls ausgelösten Behinderungen im Straßenverkehr Proteste durch Einzelbeschwerden oder Kampagnen in den Medien. Bereits seit Jahrzehnten ist in Hamburg die Koordinierungsstelle für Arbeitsstellen in Straßen (KOST) etabliert. Ihr obliegt es, relevante Baustellen zu erfassen, auf ihre verkehrliche Relevanz hin zu bewerten und so Einfluss zu nehmen. Das verfolgte Ziel ist, in verkehrlich getrennt zu bewertenden Sektoren der Stadt die gleichzeitige Einrichtung von verkehrsbehindernden Baustellen zu vermeiden bzw. deren Auswirkungen zu minimieren, das heißt die räumliche und zeitliche Entzerrung von Baustellen. Die von den Veranlassern gemeldeten Baustellen werden mit einer Identifizierungsnummer in eine Datenbank aufgenommen. Weitere wichtige Informationen in der Datenbank sind z. B. die Verkehrsbelastung, Verkehrsführung, Verantwortlichkeiten und anderes mehr. Die KOST nimmt an Verkehrsbesprechungen teil und kann so unmittelbar Entscheidungen mit beeinflussen. Außerdem ist die KOST Ansprechpartnerin für Veranstalter von Großprojekten. Ob Hafengeburtstag, Marathonläufe oder Radrennen – sie haben umfangreiche Straßensperrungen zur Folge, die das Einrichten von Baustellen beeinflussen können. Wichtig für die Akzeptanz von Baustellen ist Transparenz und gute Information. Ein wesentlicher Baustein hierbei ist der Internetauftritt mit aktuellen Hinweisen auf Baustellen (Art der Arbeiten, Verkehrseinschränkungen u. Ä.). Auch die Einbindung von Multiplikatoren wie dem ADAC oder der Handelskammer helfen, die Akzeptanz für Baustellen zu erhöhen. Aktuelle Überlegungen zielen darauf, dynamische Verkehrsdaten besser zu nutzen und Informationen über mögliche Behinderungen individualisiert an die Verkehrsteilnehmer zu geben.

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Der Fachvortrag zur Veranstaltung ist als PDF verfügbar. Das PDF enthält alle Bilder und Formeln.