FGSV-Nr. FGSV 002/130
Ort Dortmund
Datum 04.03.2020
Titel Das Erfassungsfahrzeug "Pavement-Scanner"
Autoren Dr.-Ing. Sven-Martin Nielsen
Kategorien Kommunal
Einleitung

Wissenschaftler der Bergischen Universität Wuppertal haben einen so genannten "Pavement-Scanner" entwickelt, mit dessen Hilfe man Tragfähigkeitsmessungen auf Straßen durchführen und visuell nicht erkennbare strukturelle Defizite aufspüren kann. Erfasst werden beispielsweise die unter Einwirkung von dynamischen Achslasten verursachte Straßendurchbiegung, Substanzmerkmale der Oberflache wie Risse oder Flickstellen, die Längs- und Querebenheit sowie die Anzahl, Dicke und Folge vorhandener Konstruktionsschichten. Anhand dieser Messdaten lässt sich das Managementsystem so optimieren, dass die Erhaltung von Straßen schneller, zielgerichteter, effektiver und effizienter gestaltet werden kann. Die Anwendung des Pavement-Scanners auf kommunalen Straßen ist geplant.

Basis des Messsystems ist ein sogenanntes "Traffic Speed Deflectometer", kurz: TSD. Seit den 1950er Jahren wird die Tragfähigkeit von Straßen stationär ermittelt. Unter Anwendung der Doppler-Laser-Sensoren im TSD kann die Tragfähigkeit im fließenden Verkehr mit bis zu 80 km/h berührungslos gemessen werden. Damit ist Wuppertal die weltweit einzige Universität, die über eine Forschungsinfrastruktur auf TSD-Basis verfügt. In der Reihe "Arbeitspapier Tragfähigkeit von Verkehrsflächenbefestigungen" (AP Trag, FGSV 433) sind von der FGSV mehrere Teile herausgegeben worden, die sich auch mit dem TSD beschäftigen. Das Arbeitspapier ist folgendermaßen gegliedert: Teil A: Messsysteme, Teil B: Gerätebeschreibung, Messdurchführung (hier ist der Teil B 5 für das TSD relevant), Teil C: Auswertung und Bewertung und Teil D: Standardisierung von Tragfähigkeitsmessdaten.

Nach zweijähriger Planungs- und Herstellungsphase wurde der Pavement-Scanner Mitte Juni 2019 vom Lehr- und Forschungsgebiet Straßenentwurf und Straßenbau in Betrieb genommen. Das Projekt mit dem Titel "Innovative multifunktionale erweiterte Messtechnische Zustandserfassung für Asphaltstraßen auf Basis des Traffic Speed Deflectometer" wird mit über 2,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert.

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