FGSV-Nr. FGSV 002/108
Ort Köln
Datum 28.11.2013
Titel Baustelle unter Verkehr auf der BAB A 31
Autoren Dipl.-Ing. Thomas Meise
Kategorien Infrastrukturmanagement
Einleitung

Die STRABAG als Verkehrswegebauunternehmen hat ständig mit den Besonderheiten von Baustellen unter Verkehr zu tun und ist als eines von vielen Bauunternehmen das ausführende Organ des Landesbetriebes Straßenbau in NRW. Dabei ist es unerlässlich, für die Instandsetzungsbzw. Erneuerungsmaßnahmen des Infrastrukturnetzes den Verkehr und somit die Infrastruktur zeitweise einzuschränken. Gerade bezüglich dieser Einschränkungen arbeiten Landesbetriebe und ausführende Bauunternehmen eng zusammen und entwickeln gemeinsam Lösungsansätze für möglichst geringe Beeinträchtigung der Verkehrsteilnehmer und schnelle und wirtschaftliche Bauweisen. Diese Zusammenarbeit zeigt sich sehr praxisnah am Beispiel des Funktionsbauvertrages BAB 31, einem PPP-Projekt, bei dem die STRABAG als Unternehmer einen Unterhaltungszeitraum von 25 Jahren übernimmt. Durch die funktionale Ausschreibung des Landesbetriebes konnte die STRABAG eigenes Knowhow und innovative Denkansätze in die Entwicklung eines wirtschaftlichen, schlanken und dauerhaften Asphaltaufbaus stecken. Dabei wurden stets die Aspekte einer kurzen Bauzeit und der Aufrechterhaltung der bestehenden Verkehrsströme als Grundvoraussetzungen jeglicher Bauablaufoptimierungen gesetzt. Das innovative Asphaltdesign, welches von Spezialisten der STRABAG entwickelt wurde, führte zu einem grundsätzlichen Umdenken der operativen Einheit. Im Fokus aller Planungs- und Ausführungstätigkeit standen stets die Einhaltung des selbst vorgegebenen Qualitätssicherungsplanes und die kontinuierliche Überwachung der Qualitätsstandards durch die TPA. Beim Mischguteinbau wurde durch die STRABAG eine detaillierte Transport- und Einbaulogistik geplant. Dabei wurde von der Baustelle der ideale Mischgutbedarf am Einbaugerät und gemeinsam mit der Mischanlage, unter Beachtung der maximalen Kapazitäten der Anlage, die realistische Umlaufzeit für die Lkw und der Lkw-Bedarf pro Einbautag ermittelt. Auf der Baustelle wurde dann der Mischgutverbrauch sowie jegliche Stillstandzeiten bei Einbaugerät und Transportfahrzeug dokumentiert und für die Planung des nächsten Tages zu Grunde gelegt. Parallel dazu wurden die Einbauleistung und die Einbauqualität kontinuierlich direkt hinter dem Einbaugerät und im verdichteten, endgültigen Zustand geprüft und mit den Plandaten und dem Qualitätssicherungsplan verglichen. Diese kurzzyklischen Soll-Ist-Vergleiche führen zu einer kontinuierlichen und stabilen Planung und somit zu einem schlanken Bauablauf. Durch diese Vorgehensweise konnte das Baustellenteam die hohen Anforderungen an den innovativen Asphaltaufbau einhalten und sieht somit dem Unterhaltungszeitraum von 25 Jahren positiv entgegen. Dieser schlanke Bauablauf kommt wiederrum dem Verkehrsteilnehmer zugute, denn für diesen wird die Zeit der Beeinträchtigung und die Zeit des erhöhten Gefahrenpotenzials im Baustellenverkehr signifikant verkürzt, gerade auch im Hinblick auf den geringeren Sanierungsaufwand des besonderen Asphaltdesigns innerhalb der 25 Jahre des Unterhaltungszeitraums. Vorformulierte Fragen:

1. Welche besonderen Qualitätsansprüche in Bezug auf die Einbaubedingungen werden an das schlanke Asphaltdesign gestellt?

Einbautemperaturen erhöht gegenüber der ZTV Asphalt-StB auf 10 °C Lufttemperatur bei Deckschicht, enges verdichtungsfähiges Temperaturfenster bei dem besonderen Bitumen, Schichtdickenvorgaben der TPA als Mindestdicken zu verstehen.

2. Warum wird dieser aufwendige Planungsaufwand für die Mischgutlogistik betrieben?

Kontinuierliche Auslastung des Fertigers und der Mischanlage, weniger Fertigerstillstände = höhere Qualität bezüglich Ebenheit und Verdichtungsgrad, bessere transparentere Kommunikation der Ablaufplanung mit den Mitarbeitern auf der Baustelle, ruhiger fließender Bauablauf.

3. Hat die STRABAG Erfahrungswerte mit dieser Bauweise im Hinblick auf den Unterhaltungszeitraum von 25 Jahren?

Nein, die STRABAG Nordwest hat keine direkten Erfahrungswerte aus Referenzprojekten mit dieser Bauweise. Allerdings hat die hausinterne TPA, der STRABAG SE, einen weitreichenden Erfahrungsschatz aus internationalen Projekten, sowie das Knowhow und die Möglichkeiten, einen solchen innovativen Asphaltaufbau aus wirtschaftlicher Sichtweise zu entwickeln und auf einen Unterhaltungszeitraum von 25 Jahren hin zu testen.

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