FGSV-Nr. FGSV 002/128
Ort Bergisch Gladbach
Datum 28.01.2020
Titel Erfahrungen aus Ländersicht am Beispiel der BAB A 7
Autoren Dipl.-Ing. Torsten Kuhlmann
Kategorien FGSV-Fachveranstaltungen
Einleitung

Im Zuge der BAB A 7 wird seit 2017 eine Fahrbahndecke aus Beton mit einer Grinding- und Groovingtextur hergestellt; Ende 2020 wird der letzte Bauabschnitt fertiggestellt sein.

Auf 34 km Richtungsfahrbahn werden ca. 555.000 m2 Fahrbahndecke aus Beton hergestellt. In mehreren Abschnitten werden ca. 374.000 m2 die Fahrbahnoberfläche mit einer definierten Grinding- oder kombinierten Grinding-/Groovingtextur hergestellt. 

Die Gesamtmaßnahme wird als Erprobungsstrecke durch die BASt begleitet und soll Erfahrungen zur zielsicheren Herstellung einer griffigen und akustisch günstigen Oberfläche im Kontext mit optimierten Fahrbahnbeton liefern. 

Hierbei kommen Betone mit unterschiedlichem Größtkorn (0/32, 0/22, 0/16) und Grindingtexturen mit verschiedenen Segment-Stegbreiten zur Ausführung. 

Eine erste Einschätzung nach Fertigstellung des 1. und 2. Bauabschnittes ist, dass das Grindingverfahren gegenüber einer Waschbetonbauweise zu einer Steigerung der Prozesssicherheit führt. Dieses ist insbesondere auf den Wegfall der witterungs- und zeitabhängigen Oberflächenbehandlung durch Ausbürsten zurückzuführen. Durch das abtragende Grinding-/Groovingverfahren konnte eine zielgerichtet bzw. definierte Oberfläche hergestellt werden. 

Die Verwendung von Betonrezepturen, die geringere Zement- und Splittzuschläge erfordern, führt zu einer Ressourcen- und Kostensenkung. 

Ergebnisse dieser Oberflächenbehandlung durch Grinding sind: 

- eine gleichmäßige Griffigkeit,

- eine Verbesserung der Ebenheit (Toleranz: < 2 mm/4 m),

- eine Verbesserung der Oberflächenentwässerung (Drainagewirkung),

- eine spürbare Lärmminderung. 

Aus diesen ersten Ergebnissen lässt sich eine Steigerung der Verkehrssicherheit und Fahrdynamik ableiten. 

Eine wissenschaftliche Beurteilung der Oberflächenbehandlung ist jedoch erst ab Ende 2020 möglich, da dann die Fertigstellung des gesamten Ausbauabschnittes erfolgt.

Durch das geplante Monitoring der BASt können dann wissenschaftlich, belastbare Parameter zu Lärmminderungseffekt, Griffigkeit und Erhaltungsintensität ermittelt werden.

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