FGSV-Nr. FGSV A 38
Ort Stuttgart
Datum 08.05.2007
Titel Griffigkeit von Asphaltstraßen – Verfahren zur Verbesserung der Anfangsgriffigkeit
Autoren Dipl.-Ing. Carsten Lips
Kategorien Asphaltstraßen
Einleitung

Eine gleichmäßig hohe Griffigkeit von Straßenoberflächen ist eine der wichtigsten Funktionseigenschaften von Verkehrswegen bezüglich der Verkehrssicherheit, weil das Griffigkeitsniveau einer Straßenoberfläche vom Fahrzeugführer „nicht gesehen“ und außer bei extremen Verhältnissen auch nicht abgeschätzt werden kann, kommt dem Vorhandensein einer „ausreichenden“ Griffigkeit eine sehr große Bedeutung zu. Diesem Umstand hat der Gesetzgeber nach jahrelanger Behandlung des Themas „Griffigkeit von Verkehrswegen“ mit der Einführung der ZTV Asphalt-StB 01 Rechnung getragen. Darin werden sowohl Anfangswerte für die Griffigkeit neuer Deckschichten als auch Grenzwerte für die Reduktion dieser im Laufe der Gebrauchsdauer vorgegeben. Daher ist es für Bauunternehmer und Baustofflieferanten wichtig, die Griffigkeit einer Straßenoberfläche mit höchster Einbauqualität herzustellen. Die heute noch überwiegend angewandten Abstumpfungsmaßnahmen weisen alle den Nachteil auf, dass der Splitt erst frühestens nach dem ersten Walzengang aufgebracht und aufgrund der konventionellen Streutechnik nicht gleichmäßig in Längs- und Querrichtung verteilt wird. Die dadurch entstehenden Überlappungen haben zur Folge, dass ein Großteil der Splittkörner nicht dauerhaft in die Asphaltoberfläche eingearbeitet werden, was die Qualität der abgestreuten Straßenoberfläche hinsichtlich ihrer Anfangsrauhigkeit, Ebenflächigkeit und Optik beeinträchtigt. Im Rahmen eines Projektes wurde eine neue Einbautechnik zum Absplitten von Straßenoberflächen entwickelt und gebaut, die die bekannten Nachteile bestehender Verfahren beseitigt. Erreicht werden soll dies durch eine optimale Einbindung des Abstreumateriales in die Straßenoberfläche, indem die hierfür verwendeten feinen zw. groben Gesteinskörnungen gemeinsam, das heißt gleichzeitig mit dem Asphalt eingebaut und verdichtet werden. Der integrierte Splittstreuer für Einbaubohlen zum gleichzeitigen Einbau von Deckschichten und Streumaterial ist kompakt und modular konzipiert. Er soll sich durch geringfügige mechanische und hydraulische Änderungen an bestehenden Einbaubohlen leicht adaptieren lassen.

Die wesentlichen Vorteile lassen sich wie folgt beschreiben:

  • Abstreuung in einem Streugang über die gesamte Einbaubreite, gleichmäßige Verteilung des Splittes,
  • Einbettung des Splitters noch vor dem ersten Walzgang bei definierter Asphalttemperatur
  • Reduzierung der Abstreumengen bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit, geringerer Splittverbrauch
  • rationeller Geräte- und Personaleinsatz
  • Asphalteinbau und Abstreuen in einem Arbeitsgang
  • dauerhafte Verbesserung der Griffigkeit während der gesamten Nutzungsdauer der Fahrbahndecke.

Die Möglichkeiten, welche sich durch dieses Verfahren ergeben wurden erstmals in einer hierfür angelegten Versuchstrecke, von 4,4 km Länge, auf der BAB A 24 messtechnisch festgestellt.

Unter Leitung des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg als Auftraggeber und Begleitung der Maßnahme durch die Technische Universität Berlin wurden während des Einbaues und nach Fertigstellung hierzu umfangreiche Untersuchungen durchgeführt.

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